Entwicklung ist Fortschritt
Bei der Herstellung von Multilayer-Leiterplatten müssen die verschiedenen Lagen exakt aufeinander passen. In diesem Prozess setzt das Multilayer Registrier System ,Targomat' die Bohrungen durch exakte optische Messung. Dabei werden 2 Registrierbohrungen gesetzt, um später die Kerne über ein Zweistiftsystem zu justieren.
Bei der kritischen Betrachtung der Prozessschritte im Rahmen des stetigen Verbesserungsprozesses wurde unter anderem die Möglichkeit eines Technik-Upgrades der Maschinen untersucht. Dies wurde mit den Herstellern diskutiert und dann auch beschlossen. Mit der Ergänzung einer modernen Windows 10-Steuerung und komplett neuen optischen Systemen, die eine noch genauere Erfassung und Verarbeitung nach den zukünftigen Qualitätserfordernissen ermöglichen, wurde das Ziel für die Prototypenfertigung erreicht. Darüber hinaus wurde im Laufe des Umbaus der ,Targomat' und alle Verschleißteile generalüberholt. So ist sichergestellt, dass das System auf dem aktuellen Stand der Technik ist.
Im Zuge dieser Maßnahmen wurde der Nietprozess mit einbezogen. Das Ziel war auch hierbei die Erhöhung der Präzision. In Abstimmung mit dem Schweizer Hersteller Printprocess AG wurde hierbei ebenfalls eine technische Weiterentwicklung eingeführt. Die Verformung der Nieten beim Pressvorgang wurde minimiert, der entstehende Versatz der Lagen reduziert. So wurde auch in diesem Schritt die Genauigkeit in der Produktion der Leiterplatte erhöht.
Nachdem die Lagen eines Panels positioniert sind, wird gebohrt, dann der Lagenaufbau mechanisch vernietet und an der nachfolgenden Position verschweißt. Das heißt, das Harz der Prepregs wird beim Nachpressen über die Nieten erhitzt und so das Harz polymerisiert. Verschiebungen der Lagen im Paket (durch die spätere eventuelle Verformung der Nieten in der Presse) und ein etwaiger Versatz werden reduziert. Mit der Investition in dieses neue Niet-Schweiß-Modul konnte eine weitere Qualitätssteigerung realisiert werden.
„Als Prototypenhersteller sind wir immer bestrebt, genau zu schauen, was es Neues gibt oder wie wir uns verbessern können“, sagt Xaver Müller, einer der beiden Geschäftsführer des Leiterplattenherstellers. Er ist überzeugt, dass das Optimierungsprojekt die richtige Entscheidung war.
Stillstand in der Fertigung tut nicht gut, und so wird, im Sinne der Kunden, immer nach neuen Optimierungschancen gesucht. So wird die Zukunft bei Becker & Müller weitere Investitionen in eine neue Abwasseranlage und eine neue Fräsmaschine beinhalten. Auch das ist ein Schritt mehr, um immer auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben.