Dem Ziel entgegen

Terminator und Kindergarten-Cop: Arnold Schwarzenegger
  • Titelbild: Terminator und Kindergarten-Cop: Arnold Schwarzenegger - Foto: stock.adobe.com/AmeriCantaro

Ich gebe es zu: ich habe ihn unterschätzt. Ihn milde belächelt. Dieses Getue um kraftstrotzende, braungebrannte Muskeln, aktionreiche Kampfszenen mit abstoßend rohen Gewaltorgien. Massenhaft Kunstblut und ekelig klaffende Film-Wunden. Nein, dies war definitiv nichts für mich.

Erst als der Actionheld sich von seiner komödiantischen Seite zeigte, da bin ich wieder auf ihn aufmerksam geworden. In der Hauptrolle als Kindergarten-Cop habe ich ihn tatsächlich zum ersten Mal in einem Film gesehen. Arnold Schwarzenegger.

Die vergangenen Tage habe ich nun einen (ursprünglich sehr skeptischen) Blick hinter die Kulissen geworfen. Was soll ich sagen? Ich habe sein Buch „Be Useful. Seven Tools for Life“ in wenigen Stunden verschlungen.
Und ich bin sprachlos. Sprachlos über seine klaren Visionen, seine Schritte zur Umsetzung. Seinen Mut, echt Großes zu versuchen, seine unglaublich harte Arbeit, dies auch zu erreichen. Und dies geht alles auf seinen Vater zurück, der ihm als Kind folgenden Satz einimpfte: Sei nützlich.

Der Kreis schließt sich.

Am Samstagnachmittag war ich wieder im Fitness-Studio. Ja, ich trainiere meine Muskeln. Witzig, oder?
Ich habe ein glasklares Ziel vor Augen: Im kommenden Jahr überquere ich gemeinsam mit meiner Schwester die Alpen von Norden nach Süden. Eine gemeinsame Schwestern-Auszeit, ein Geburtstagsgeschenk.
2024 wäre noch zu früh, aber 2025 ist unser Vorhaben wunderbar zu schaffen – sagt mein Trainer. Also ran an die Geräte. Und glauben Sie mir: es ist unheimlich anstrengend, schweißtreibend und tut weh. Mein innerer Schweinehund ist ziemlich wuselig, unruhig. Er ist definitiv dagegen, wenn wieder „Fitness-Studio“ im Kalender steht …

Was sehen meine Augen also an diesem besagten Nachmittag?

Ein grauhaariges Paar um die 80, 85. Klein, zierlich, gebeugt und offensichtlich frisch angemeldet. Voller Eifer probieren sie die ungewohnten Geräte aus, mit den geringsten Gewichten und unter professioneller Anleitung. Der Trainer motiviert sie immer wieder, er geht sehr fürsorglich und wertschätzend mit den beiden um.

„Wie cool ist das denn?!“, denke ich.

Hochbetragt sein und trotzdem so ein Ziel zu haben! Nicht im Altersheim oder vor dem Fernseher zu versauern. Nein, sondern aktiv etwas für sich zu tun. Um weiterhin gesund und körperlich fit zu bleiben. Und um Zeit zu zweit zu verbringen. Scheinbar ein neues, gemeinsames Hobby auszuprobieren. Wow! Echt cool und sehr inspirierend!

Und das erinnert mich wieder an Arnold Schwarzenegger.

Er gibt seine sieben einfachen Regeln für ein besseres Leben in seinem Buch weiter. Er schreibt, dass das wichtigste eine klare Vision ist. Er erzählt in seinem Buch seinen Werdegang, seine sehr persönliche Geschichte, wie es dazu kam, dass er ein ausgesprochen erfolgreicher Bodybuilder UND Actionheld UND Gouverneur von Kalifornien wurde. Er nennt die Werkzeuge, die umzusetzen sind, egal, welche Träume man hat. Sehr fesselnd, beflügelnd und authentisch geschrieben.

Sind Sie neugierig, welche das sind?

Ich fasse seine sieben einfachen Regeln kurz für Sie zusammen:

  1. Das Wichtigste: eine klare Vision
  2. Denk niemals klein
  3. Reiß dir den Arsch auf
  4. Sell, sell, sell
  5. Schalt um
  6. Schließ deinen Mund, öffne deinen Geist
  7. Zerschlag den Spiegel

Eine glasklare Vision haben? Hmmm, gar nicht so einfach ...

Ich bleibe heute bei Punkt 1. Viele fragen sich, wohin die Reise ihres Lebens gehen soll? Was ist wichtig? Welche Stärken haben sie? Wo liegt ihre Bestimmung? Was möchte das Universum / ein Gott / der Allmächtige von ihnen?

Eine Vision, eine Strategie für sein Leben, für den Beruf und das Privatleben zu entwickeln, ist ein Prozess. Und nicht unbedingt einfach. Der Gedanke reift langsam herein. Vielleicht beginnt es mit einem kleinen Satz, den man hört oder liest, einfach aufschnappt. Und man denkt: Wow, dass möchte ich auch! Vielleicht schon als Kind? Oder erst später als junger Erwachsener oder noch später, wenn man sich mit seinem eigenen Lebensweg auseinandersetzt.

Einfacher ist es, Ziele, Dinge auszuschließen, um irgendwann schlussendlich auf den Kern zu stoßen.

Ich oute mich: ich kannte mein Ziel für mein Leben nicht.

Als bis zum Umfallen erschöpfte junge 4fach Mama habe ich mich häufig verzweifelt gefragt: Gibt es neben Windel wechseln, Kinder bespaßen, Haushalt, Garten, Mann noch etwas Anderes da draußen? Ich will mehr! Ich will nicht nur kochen, putzen, Babypopos saubermachen und Kindergeburtstage organisieren.
Und an einem Nachmittag (ich saß mit meinem ca. 6jährigen Sohn in unserem roten VW-Bus, liebevoll Balduin genannt, und wartete auf meine Große) stand folgender Gedanke ganz klar und wie aus heiterem Himmel vor meinen Augen: Du machst Kinder stark für die Zukunft. Punkt.
Klar. Haha. Und wie soll das jetzt funktionieren? Denn ich will nicht ausschließlich mit kleinen Kindern arbeiten.
Tja, es hat sich entwickelt. Ich habe mich entwickelt, meine Ausbildungen und beruflichen Stationen darauf hin ausgerichtet. Und glauben Sie mir: Ich habe unendlich oft mit diesem Satz gehadert und gerungen. Wollte ihn verdrängen, ausradieren, aufgeben, hinschmeißen! Aber was sonst machen? Es wollte sich kein Plan B auftun.

Wenn ich jetzt auf mein Leben zurückblicke, dann hat genau dieser eine Satz mein Leben nachhaltig bestimmt und begleitet:

  • Vier Kinder zu selbstständigen, selbstbewussten, fürsorglichen, wertschätzenden Erwachsenen aufzuziehen
  • Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen beim holprigen Start in die Berufswelt zu unterstützen und bis zum Lehrabschluss zu bringen.
  • Als Werkstättenleiterin einen geschützten Rahmen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu bieten.
  • Und heute?

Heute gebe ich als Mentorin all mein hart erarbeitetes Wissen und meinen mannigfaltigen Erfahrungsschatz als langjährige Führungskraft an junge Führungskräfte weiter. Ich liebe es, junge Menschen zu begleiten, sie zu unterstützen in ihrer Weiterentwicklung. Ich gebe ihnen erprobte Werkzeuge mit einer leicht umsetzbaren Bedienungsanleitung an die Hand für souveräne Mitarbeiterführung, Gesprächsführung und Selbstführung.

Es ist meine langjährige Vision, meine Berufung, mein Beruf.

Ich habe einen Vorschlag: Falls Ihre Vision für Ihr Leben, für Ihren Beruf noch unscharf ist und Sie weiterkommen möchten, sich auf neue Ziele fokussieren wollen, dann lassen Sie uns miteinander sprechen.

  • Ausgabe: Juni
  • Jahr: 2024
  • Autoren: Manuela Schmied-Wolfsbauer
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