GrindingHub 2024 – führende Fachmesse für Schleiftechnik

Die GrindingHub 2024 zeigte am Messegelände Stuttgart vier Tage lang alles zum Thema Schleiftechnik

Am 14. Mai wurde die Grinding Hub 2024 feierlich eröffnet. Bereits zum zweiten Mal fand die internationale Fachmesse für Schleiftechnik in Stuttgart statt. Die Fachmesse wird zweijährig vom Verein der deutschen Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) in enger Zusammenarbeit mit der Messe Stuttgart und der Fachkonferenz „Schleiftagung“ veranstaltet. Unterstützt wurde die diesjährige Messe auch von dem Schweizer Fachverband Swissmem.

Schleiftechnik in all ihren Facetten ist immer noch der drittgrößte Sektor der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie. So wurden im Jahr 2023 Maschinen im Wert von 1,1, Mrd. Euro von deutschen Unternehmen produziert. Das entsprach einem Wachstum von 14 %. Etwa 79 % dieser Maschinen wurden exportiert, mit den Hauptabsatzmärkten in Europa, den USA, China und Indien. Allein der weltweite Markt im Bereich Sandstrahlmaschinen erreichte im Jahr 2023 etwa 4,8 Mrd. Euro, was die nachhaltige Bedeutung dieser Technologiesparte nochmals unterstreicht. Der Verbrauch wuchs in gleichem Maße, nämlich um 10 %. Sowohl die Exporte als auch die Importe entwickelten sich positiv und stiegen um 15 % bzw. 11 %. Die starken Ergebnisse des letzten Jahres stellen die aktuellen Zahlen allerdings in den Schatten. Seit Jahresbeginn 2023 sind die Bestellungen rückläufig. Ende 2023 lagen ein Fünftel weniger Aufträge in den Büchern als ein Jahr zuvor. Dieser Rückgang setzte sich im ersten Quartal 2024 fort. Für die Werkzeugmaschinenindustrie leuchten jedoch erste Lichtblicke auf. Die Erwartungen der Hersteller sind im März deutlich gestiegen. Dies sind die allerersten Anzeichen einer möglichen Stabilisierung in den kommenden Monaten. Ein weiteres positives Zeichen kommt vom zweitwichtigsten Abnehmer, dem Maschinenbau. Letzte Woche meldete der VDMA, dass der Einbruch der Auslandsnachfrage seinen Tiefpunkt erreicht habe und sich eine Seitwärtsbewegung in Deutschland abzeichne.

Roland Bleinroth, Messe Stuttgart, Dr. Markus Heering, VDW, Björn Köbler und Armin Ranzenberger, beide von Köbler, sowie Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, eröffnen offiziell die GrindingHub 2024. Roland Bleinroth, Messe Stuttgart, Dr. Markus Heering, VDW, Björn Köbler und Armin Ranzenberger, beide von Köbler, sowie Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, eröffnen offiziell die GrindingHub 2024.

Vor diesem Hintergrund war die Grinding Hub auch dieses Jahr ein Fixpunkt am deutschen Messekalender. Auf fast 41.500 Bruttoquadratmeter in vier Hallen präsentierten etwa 490 Aussteller aus über 30 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen. Das Angebot umfasste dabei in diesem Jahr mehr als 40 Produktbereiche. So konnte die gesamte Prozesskette des Schleifens abgebildet werden. „Die GrindingHub findet bereits zum zweiten Mal statt und hat sich bereits als unangefochtener Treffpunkt der Schleiftechnik-Community etabliert“, freute sich Dr. Markus Heering, Geschäftsführer des Veranstalters VDW. Die Schleiftechnik ist eine kleine, aber feine Branche und stellt eines der wichtigsten Verfahren der Metallbearbeitung dar. „Es ist sehr erfreulich, dass wir alle internationalen Marktführer zusammenbringen und eine so attraktive Schau für die Fachbesucher auf die Beine stellen konnten. Die auf der Veranstaltung vorgestellten Innovationen haben das Potenzial, Investitionen anzukurbeln, denn viele von ihnen tragen zur Effizienzsteigerung der Anwender bei“, so Heering weiter. „Als Teilbereich der Werkzeugmaschinenindustrie ist das Schleifen eine Schlüsseltechnologie, die die Herstellung von Präzisionsteilen und -komponenten ermöglicht, die dann in Hightech-Produkten zum Einsatz kommen.“ fand auch Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, der bei der Eröffnung anwesend war.

Neben dem umfangreichen Angebot an den Ständen der Aussteller stellte das Rahmenprogramm eine weitere Quelle für Ideen und Inspiration dar. Dazu gehört der GrindingSolution Science Park. Fünf Institute präsentieren ihre neuesten Forschungsprojekte im Bereich der Schleiftechnologie. Ziel des GrindingSolution Science Park ist es, den Anwendern den Sprung vom Labor in die industrielle Praxis zu erleichtern. Die Forschungsthemen umfassten unter anderem Vernetzung, neue Werkstoffe, Prozesssicherheit, maschinelles Lernen, nachhaltige Produktion, digitale Prozessintegration und innovative Werkzeugkonzepte für die Präzisionsoberflächenbearbeitung.

Der umati-Stand (Universal Machine Technology Interface) (D20) in Halle 9 war die zentrale Anlaufstelle für Besucher, die sich über den Einsatz einer Steuerung über Open Platform Communication United Architecture (OPC UA) in der Schleiftechnik informieren möchten. Derzeit werden im Maschinen- und Anlagenbau über 50 Spezifikationen erarbeitet, die eine nahtlose Kommunikation in der Fabrik auf Basis von OPC UA sicherstellen sollen. Rund zehn Branchen haben ihre Spezifikationen in die umati-Initiative eingebracht. Rund 360 internationale Partner – Maschinenhersteller, Forschungsinstitute und Industrieverbände – bewiesen gemeinsam, dass Kommunikation auf Basis offener, unabhängiger Standards ein Erfolgsmodell ist.

Es gab auch wieder einen Start-up Hub bei dem es jede Menge Innovationen zu sehen gab. Die beeindruckenden Angebote der jungen Unternehmen umfassten neue Maschinenkonzepte, Software für die automatisierte Beschaffung, innovative Diamantbeschichtungen für Zerspanungswerkzeuge und Verschleißteile, KI-basierte Wartungssoftware sowie hochpräzise Schneidkantenpräparation für Zerspanungswerkzeuge.

Im Rahmen der Fachmesse wurde auch der Schleifer des Jahres gekürt. Fünf Kandidaten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben es in die Endrunde geschafft. Auf der GrindingHub stellten sie ihr praktisches Können in einer Live-Demonstration beim Schleifen eines Werkstücks oder Werkzeugs unter Beweis. Beim Wettbewerb mussten die Finalisten dann einen Fräser nach einer Zeichnung mit der Schleifsoftware Toolroom programmieren, um ihn anschließend auf der Schleifmaschine präzise herzustellen – alles live vor Publikum und der anwesenden Jury. Schlussendlich konnte sich Osman Sylaj, Geselle der Rothenaicher Tool GmbH, in dem zweitägigen Wettbewerb schleiftechnisch behaupten und gewann den mit einem Bildungsgutschein im Wert von 3.500 Euro
dotierten Titel „Grinder of the year 2024“.

www.grindinghub.de

  • Ausgabe: Juni
  • Jahr: 2024
  • Autoren: Dr. Wolfgang Hansal
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