Autorisierungen für die Verchromung mit Chrom(IV) werden weiter erteilt, wie jetzt ein Beschluss der EU zeigt. Die Betz-Chrom GmbH aus Gräfeling hat die Genehmigung zur Verwendung von Chromtrioxid Mitte Juni erhalten. Diese Zulassung ist bis 2033 gültig. Eine Verlängerung ist möglich, sofern Betz-Chrom einen Überprüfungsbericht einreicht. Chromtrioxid, das für die Verchromung notwendig ist, steht im Anhang XIV der EU-Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 und unterliegt der Zulassungspflicht.
Ohne entsprechende Autorisierung sind Herstellung, Inverkehrbringen und Verwendung von Chromtrioxid verboten. Wegen rechtlicher Unsicherheiten im Zusammenhang mit Konsortialanträgen wie CTAC Sub entschied sich Betz-Chrom, einen Einzelantrag zu stellen, der 2021 bei der Europäischen Chemikalienagentur ECHA eingereicht wurde. Es gilt die maximal mögliche Zulassungsdauer von zwölf Jahren ab Einreichungsdatum. Mit der individuellen Zulassung ist Betz-Chrom nun unabhängig vom Konsortialantrag. Im Einklang mit der Vision der Grünen Galvanik forscht Betz-Chrom weiterhin nach Alternativen zu Chrom(VI) und strebt die Substitution an. In Zusammenarbeit mit mehreren Chemielieferanten führt das Unternehmen Testbeschichtungen mit dreiwertigen Hartchromelektrolyten in seiner Versuchsanlage durch. Betz-Chrom beteiligt sich zudem als Industriepartner am Forschungsprojekt DigiChrom – Digitale Werkzeuge zur Verbesserung galvanischer Schichten am Beispiel Chrom(III)-basierter Prozesse. Ziel dieses Projektes, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, ist es, die Erforschung galvanischer Systeme durch digitale Ansätze effizienter und zielgerichteter zu gestalten. Nach aktuellem Stand der Technik und unter Berücksichtigung neuester Entwicklungen geht das Unternehmen nicht von einer vollständigen Substitution von Chrom(VI)-basiertem Hartchrom bis 2033 für alle Anwendungen aus. In diesem Fall wird Betz-eine Verlängerung seiner Zulassung beantragen.
