Artikelarchiv Galvanotechnik

Dieses Seminar, dessen Programm in der „Galvanotechnik“ 65 (1974) Nr. 2, S, 150, in vollem Wortlaut angekündigt worden war, hat mit mehr als 70 Teilnehmern ein lebhaftes Echo gefunden, woraus zu folgern ist, daß diese Fragen für die galvanotechnische Praxis eine aktuelle Bedeutung besitzen. Herr Prof. Dr. Lieber, der die Leitung des Seminars übernommen hatte, gab einen kurzen Überblick über die Zielsetzung dieses Lehrgangs, nämlich neue Entwicklungen in Richtung auf eine bessere Konstanthaltung der optimalen Prozeßparameter aufzuzeigen und der Praxis Anregungen dafür zu geben, wie die Lenkung von Prozessen zur elektrolytischen und stromlos-reduktiven Metallabscheidung sicherer gemacht, die Toleranzen eingeengt, Chemikalien eingespart und Personal entlastet werden können.

Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren präsentierte sich der Fachbereich Oberflächentechnik (Galvanotechnik einschließlich dem Lackieren) auf der Hannover-Messe 1974 in einer „Gruppenschau Oberflächentechnik“. Die Aussteller waren bevorzugt in Halle 7 untergebracht und was den Bereich Schleifen und Polieren betrifft, in der Halle 4. Die Fachfirmen der Galvanotechnik stellten noch in Halle 9 aus, da die Verträge mit der Hannover Messe noch bis einschließlich dem Jahre 1974 liefen.

Dr. Silman gibt in der „Galvanotechnik“ einen monatlichen Situationsbericht über aktuelles Geschehen in der englischen Galvanotechnik. Diese Folge erscheint in jedem Heft der Fachzeitschrift „Galvanotechnik“.

Dr. Silman gives a monthly report in „Galvanotechnik“ on current developments in the field of electrodeposition in the United Kingdom. This series appears in every issue of the technical journal „Galvanotechnik“.

B

Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Additiv-Verfahren zur Herstellung gedruckter Schaltungen. Wenn beim Verfahrensablauf kein Kleber verwendet wird, zeigten sich unterschiedliche Ergebnisse. Neuere Untersuchungen brachten den Nachweis, daß jedoch bei der Durchkontaktierung der Löcher gute Resultate festgestellt wurden. Unterschiede zeigten sich bei den in der Arbeit beschriebenen unterschiedlichen Basismaterialien. Abbildungen zeigen die Untersuchungsergebnisse.

Der Glanz von galvanisch erzeugten Messingüberzügen ist in der Hauptsache von der chemischen Zusammensetzung des organischen Zusatzes abhängig. Die Erhöhung der Stromdichte wirkt sich verschiedenartig auf den Glanz der Überzüge in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Elektrolyten aus. Eine gute Glanzwirkung bei hohen Stromdichten ist bei der Verwendung des Zusatzes Äthylendiamin beobachtet worden. Die Arbeit befaßt sich mit Untersuchungsmethoden über Farbe und Glanz galvanischer Messingüberzüge, wobei auch die Glanzmessung sorgfältig untersucht und kritisch beurteilt wurde. Bei niedrigen Stromdichten macht sich eine erhebliche Herabsetzung des Glanzes bemerkbar, die allmählich nachläßt. Verschiedene Glanzzusätze wurden untersucht, wobei die Ergebnisse mit dem bereits erwähnten Äthylendiamin die besten waren.

Die Abscheidungsgeschwindigkeit ist bei der chemischen (stromlosen) Metallabscheidung von Bedeutung, die auch in großen Anlagen Aufschluß gibt über die Konzentration der im Bad befindlichen Chemikalien, in dieser Arbeit wird eine rückwirkungsfreie, empfindliche Meßmethode beschrieben und anhand von Auswertungen gezeigt, daß sie über die Funktion des chemischen (stromlosen) Metallisierungsbades Aufschluß gibt. Der Aufbau der Meßanlage wird beschrieben, ebenso auch deren Funktion. Diagramme zeigen den Zusammenhang zwischen Abscheidungs-Geschwindigkeit und Stromstärke einerseits und andererseits den Konzentrationsänderungen des Bades.

Was beinhaltet das vorgesehene neue Gesetz und was bringt die Zukunft? Einleiter von Abwässern müssen künftig mit zusätzlichen Kosten nach dem Abwasserabgabe-Gesetz rechnen. Die Einleitung von Abwässern in Gewässer soll künftig In der Bundesrepublik Deutschland von einem Kostensatz abhängig gemacht werden. Das neue Gesetz soll am 1. Januar 1975 In Kraft treten. Obwohl das Wasser-Recht den einzelnen Bundesländern zusteht, soll das neue Abwasserabgabe- Gesetz für das gesamte Bundesgebiet gültig werden. Diese kritische Betrachtung beschäftigt sich mit aktuellen Fragen im Fachgebiet der Galvanotechnik zu diesem neuen Gesetz.

Ein ausführlicher Bericht über die „Gruppenschau Oberflächentechnik“, welche während der Hannover Messe 1974 veranstaltet wurde, wird auf den Seiten 481–507 dieses Heftes veröffentlicht. Aus Gesprächen während der Fachtagung, auf der Sonderschau „Oberflächenbehandlung am Beispiel eines Automobils“ mit Ausstellern auf der Hannover Messe und mit Besuchern an unserem Verlagsstand während der Messe, kann man zukünftige Aufgaben der Galvanotechnik wie folgt zusammenfassen:

• Vorbehandlung
• Korrosion
• Galvanisch erzeugte Metallüberzüge
• Stromlos erzeugte Metallüberzüge
• Edelmetall-Galvanotechnik
• Elektronik und Gedruckte Schaltungen
• Überzüge verschiedener Art
• Oberflächenbehandlung von Aluminium
• Analyse, Messen, Prüfen, Überwachen
• Abwasser einschließlich Spülen und Umweltschutz
• Verschiedenes

Ausführliche Referate über Vorträge und Veranstaltungen bei den Bezirksgruppen der ,,Deutschen Gesellschaft für Galvanotechnik“.

• Terminplan der Bezirksgruppen der DG
• Jahrestagung 1974 der DG
• Energiekosten-Einsparung in der Galvanik
• Die schwach saure Verzinkung
• Erfahrungen auf dem Gebiet des Schwarzverchromens
• Verfahren zur Spaltung von Ölemulsionen und ölhaltiger Abwässer
• Fortschritte bei der Oberflächenbehandlung in Trommeln, Vibratoren und Fliehkraftgeräten
• Platten-Wärmeaustauscher in der Oberflächentechnik
• Österreichische Gesellschaft für Oberflächentechnik
• Kosten in der Galvanotechnik
• Vortrag von Herrn Ramschak in Wien
• Wichtiges in Kürze
• Neues aus der Fachwelt
• Neue Verfahren – Neue Einrichtungen
• Patentschau
• Patente aus der UdSSR
• Neue ausländische Patente
• Neue Fachbücher

Seit dem vergangenen Jahr werden in zwangloser Folge regional ausgerichtete „Schering-Fachgespräche“ veranstaltet. Am 20. 3. 1974 war es auf die Edelmetall-Galvanotechnik abgestimmt und es fand in Pforzheim statt, wo durch die dort konzentrierte Schmuckwaren und Uhrenindustrie schon durch die Wahl des Themas die fachliche Ausrichtung gekennzeichnet wurde.

In Heft 3/1974 der „Galvanotechnik“ erschien auf Seiten 233–234 ein Gespräch mit den Herren Dr.-Ing. Walter Burkart (Firma menzerna-Werk, Karlsruhe) und Dr. Peter Höhn (Firma Hugo Höhn, Haan/Rhld.). Ergänzend zu diesem Interview erhielt der Verlag die Anregung, einige weitere Fragen zur Diskussion zu stellen. Wir kommen dieser Aufforderung gern nach und veröffentlichen nachstehend ein Gespräch mit Herrn Lothar Nesper (Fa. Friedr. Blasberg, Solingen).

Dr. Silman gibt in der „Galvanotechnik“ einen monatlichen Situationsbericht über aktuelles Geschehen in der englischen Galvanotechnik. Diese Folge erscheint in jedem Heft der Fachzeitschrift „Galvanotechnik“.

Dr. Silman gives a monthly report in “Galvanotechnik” on current developments in the field of electrodeposition in the United Kingdom. This series appears in every issue of the technical journal “Galvanotechnik”.

In Fachkreisen der Galvanotechnik bestehen noch immer unterschiedliche Auffassungen über die Bedeutung und Notwendigkeit der umfassenden Lösung der Probleme und die Verwirklichung der Prozeßautomation. Einesteils sind es rein wirtschaftliche Bedenken hinsichtlich des technischen Aufwandes und der Kosten, die ohne Zweifel eine komplexe Automation der Prozeßabläufe erfordert. Es werden aber auch noch Auffassungen vertreten, wonach trotz der allgemein stürmisch voranschreitenden Automatisierung technologischer Prozesse, eine solche Entwicklung in der galvanotechnischen Produktion als nicht erforderlich oder gar überflüssig bezeichnet wird.

Mit fortschreitender Automatisierung in der Galvanotechnik muß auch die Überwachung der Elektrolyte automatisch erfolgen. Dazu gehören Meß- und Prüfmethoden. Die Entwicklung der Automation von Verfahren und Anlagen werden beschrieben mit den Kenngrößen für die Regelung der Stromversorgung, des pH-Wertes, Zugabe von Glanzzusatz, Regelung der Zusammensetzung der Elektrolyte usw. Der Einsatz von Prozeßrechnern ermöglicht vermehrt die Steuerung automatischer Arbeitsweisen. Dafür gibt die Arbeit einen zusammenfassenden Überblick und beschreibt die Möglichkeit des Einsatzes.

With developments in the automation of electrodeposition, control of the electrolytes by automatic means is also required. This includes measuring and testing procedures. The development of the automation of processes and plant is described, together with the parameters for the control of current supplies, pH values, brightener additions, maintenance of the composition of the electrolytes, etc. The introduction of process computers facilitates the greater use of automatic control. The article provides a comprehensive survey of the field and discusses the possibilities of employing them.

In diesem Aufsatz wird das SAN-Verfahren zur Vorbehandlung von Kunststoffen für die nachfolgende Galvanisierung beschrieben. Dieses Verfahren der Firma Schlotter ist nicht nur für ABS-Kunststoffe, sondern auch für andere Kunststofftypen geeignet.

In this paper the “SAN-process” is described, a new pretreatment for plastics to be electroplated. This process which was developed by Messrs. Schlotter, is not only suitable for the treatment of ABS plastics, but also for other types of synthetic materials to be plated.

Die Entwicklung lichtempfindlicher Produkte für mikroelektronische Fertigungsprozesse erstreckt sich über einen Zeitraum von mehr als einem Jahrhundert und wurde zunächst vor allem von den Erfordernissen des grafischen Gewerbes und der optischen Instrumentenindustrie bestimmt. Da man Fotolacke beim Einsatz für mikroelektronische Anwendungen normalerweise bis an die theoretischen Grenzen des Auflösungsvermögens ausnutzt, ist ein eingehendes Verständnis der Arbeitsmechanismen bei der Herstellung ultrafelner Bilder erforderlich. Die vorliegende Veröffentlichung stimmt diese Mechanismen mit den Erfordernissen integrierter Schaltungsmasken ab.

The development of light sensitive products for microelectronic manufacturing processes stretches over a period of more than a century, and owes its origin primarily to the requirements of the graphic field and the optical instrument industry. Since the employment of photoresists for microelectronic purposes normally involves using them at almost the theoretical solubility limit, a thorough understanding of their mode of operation in the production of ultrafine images is essential. The present article relates their mechanisms to the requirements of integrated circuit masks.

In dieser Literatur-Analyse werden Veröffentlichungen des Jahres 1973 zusammenfassend ausgewertet, die in Fachzeitschriften aus aller Welt veröffentlicht wurden. Während in einer früheren Arbeit (Heft 1/1974) der „Galvanotechnik“ die Abscheidung metallischer Überzüge berücksichtigt wurde, ist in der vorliegenden zweiten Folge das elektrochemische Polieren und die stromlos abgeschiedenen Metallüberzüge ausgewertet worden. Dazu kommen die Fachgebiete des anodischen Oxidierens, deren Färbung und Prüfung und Themen des Korrosionsschutzes im Rahmen der Galvanotechnik. Eine ausführliche Literatur-Liste am Schluß der Arbeit vermittelt dem Interessenten die Quellen der ausgewerteten Arbeiten.

In this literature survey papers published in the world‘s technical press during 1973 are comprehensively reviewed. In an earlier article (No. 1/1974) the deposition of metallic coatings was dealt with; the present second article discusses electrochemical polishing and electrolessly applied metal deposits. The fields of anodic coatings, their dyeing and testing, and the subject of corrosion protection in relation to electroplating are included. A full bibliography at the end of the paper gives the sources of the papers discussed for the benefit of those interested.

Feststoffe werden in galvanischen Überzügen für technische Zwecke eingelagert. Man nennt das Dispersionsüberzüge. Der Aufsatz beschreibt Versuche und Ergebnisse zur Einlagerung von Graphit in galvanisch hergestellte Eisen- und Nickelüberzüge. Gute Ergebnisse werden erzielt, wenn der Elektrolyt Komplexbildner enthält, einen niedrigen pH-Wert hat und auf 10 bis 15° C gekühlt wird.

Solid materials are incorporated in electrodeposits for technical purposes. These are termed dispersion coatings. The article describes procedures and results obtained by the incorporation of graphite in electrodeposited iron and nickel coatings. Good results were obtained if the electrolyte contained complexing agents, had a low pH value, and was cooled to 10-15° C.

Die Gruppenschau Oberflächentechnik war im Zuge der Neuordnung einer der ersten Schritte im Rahmen des anwendungs- und zielgruppenorientierten Gesamtkonzepts der „Hannover-Messe. So formulierte es die Messeleitung. „Neu“ ist der Gedanke keineswegs, das Fachgebiet der Galvanotechnik ausstellungsmäßig zu konzentrieren. 1974 waren die Fachfirmen der Galvanotechnik in Hannover letztmalig in Halle 9 untergebracht, sie werden sich künftig an der alle 2 Jahre stattfindenden „Gruppenschau Oberflächentechnik“ – 1976 – beteiligen. Damit ergibt sich bereits eine andere Frage, ob diese oder jene Fachfirma künftig weiterhin jedes Jahr Aussteller in Hannover sein und bleiben wird oder eben nur im vorerwähnten Turnus alle zwei Jahre.