Artikelarchiv Galvanotechnik

Kritische Betrachtung zu einem aktuellen Geschehen: Im Gesetzblatt 1/1972 des Landes Baden-Württemberg ist das Gesetz über die Beseitigung von Abfällen (Abfallgesetz vom 21. 12. 1971) erschienen. Gemäß § 3.1 ist das Einsammeln der Abfälle Sache der Gemeinden, jedoch können die Gemeinden anfallenden Sondermüll von der Abnahme ausschließen. Der Begriff des Sondermülls ist in einer Mustersatzung des Landkreistages Baden-Württemberg festgelegt und umfaßt u. a. schlammförmige Stoffe, giftige, ätzende, cyan- und arsenhaltige Abfälle, sowie wasserlösliche Schwermetallsalze und lösliche Salze. Es gehören ferner dazu verbrauchte Härtesalze, Lösungsmittel, Ölemulsionen usw., d. h. also sämtliche Abfälle der galvanischen Betriebe. Der § 4.1 sagt dann, daß diese Abfälle nur in zugelassenen Deponien abgelagert werden dürfen.

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• Titel-Liste

Ausführliche Referate über Vorträge und Veranstaltungen bei den Bezirksgruppen der ,,Deutschen Gesellschaft für Galvanotechnik“.

• Arbeitsvorbereitung und Rationalisierung in der Galvanotechnik
• Terminplan der Bezirksgruppen der DG
• Korrosion und Korrosionsschutz
• Pumpenphysik und Pumpensysteme
• Neuere Ergebnisse über die Eigenschaften von Niederschlägen aus sauren Kupferbädern
• Erzeugung von galvanofesten, gedruckten Abdeckungen und deren Beseitigung
• Spanabhebende Bearbeitung durch Schleifen
• Grundlagen und technische Anwendung der Phosphatierung von Metallen
• Genauigkeit und Grenzen der zerstörungsfreien Schichtdickenmessung galvanischer Überzüge
• Mechanisch-chemische Oberflächenbehandlung
• Neue Methoden der Trocknung in der Galvanotechnik
• Abwasserbehandlung
• Zur Lage unserer Hochschulen
• Fachtagungen
• Wichtiges in Kürze
• Neues aus der Fachwelt
• Neue Verfahren – Neue Einrichtungen
• Patentschau
• Neue ausländische Patente
• Neue Fachbücher

Die Firmen der Bundesrepublik Deutschland spielen in den ungarischen Außenhandelsbeziehungen eine sehr wichtige Rolle, u. a. auch auf dem Gebiet von Chemikalien, Verfahren und Anlagen für die Galvanotechnik und den Oberflächenschutz. Diese Beziehungen sind traditionsreich und die ungarischen Fachleute studieren die deutsche Fachliteratur und die Fachzeitschrift „Galvanotechnik“ regelmäßig. Es ist auch dieser Tatsache zu verdanken, daß eine hohe Zahl von ungarischen Experten an dem durch den Wissenschaftlichen Verein für Maschinenbau und die Vertretung der betreffenden westdeutschen Firmen veranstalteten Symposium teilgenommen hat.

Bericht über eine Tagung in Lyon/Frankreich: Das zweite internationale Kolloquium über die Anwendung der Wissenschaft und Technik des Vakuums auf Überzüge und Oberflächenbeschaffenheit fand vom 19. bis 22. September 1972 in Lyon statt. Es hatte wie das vorhergegangene 1968 in Dijon den Zweck, die Spezialisten der Vakuumtechnik mit den Physiko-Chemikern der Oberflächentechnik ins Gespräch zu bringen. Vakuumtechnik und Oberflächenzustand hängen eng zusammen, da bekanntlich die Wechselwirkungskräfte Gas-Oberfläche für die Herstellung von Vakuum und besonders Hochvakuum eine bedeutende Rolle spielen.

Über ein Seminar, das am 14./15. 12. 1972 stattfand, bringen wir nachstehend Kurzfassungen der gehaltenen Vorträge.
Reinigen und Konditionieren mit wäßrigen Mitteln: Die erste Stufe einer jeden Oberflächenbehandlung ist das Entfernen der unterschiedlichsten Oberflächenverschmutzungen. Das Reinigen und Entfetten muß auf die Art der Verunreinigung, die Art und Menge der Werkstücke und auf die folgenden Arbeitsgänge abgestimmt sein. Das wäßrige, stromlose Entfetten von Metall-, bevorzugt Stahloberflächen in heißen alkalischen Lösungen ist als Abkochentfettung allgemein bekannt und weit verbreitet. Sogenannte Neutralreiniger werden gern benutzt, um Werkstücke zwischen zwei mechanischen Bearbeitungsstufen zu entfetten. Ein Entfetten bis zur Wasserbenetzbarkeit ist dabei meist nicht erforderlich.

Die Vorträge auf dieser Tagung vom 13./14. 2. 1973 in London befaßten sich mit der Galvanoformung und sie kennzeichneten den derzeitigen Stand der Technik auf diesem Gebiet und deren Anwendungen. Der Kongreß war mit einer Ausstellung verbunden, welche die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten dieses interessanten galvanotechnischen Verfahrens veranschaulichte. An dieser Vortragsveranstaltung nahmen rund 100 Fachleute teil. Nach der Begrüßung durch Mr. J. B. Ward, Herausgeber der englischen Zeitschrift „Industrial Finishing and Surface Coatings“ begannen die einzelnen Vorträge über spezielle Themen, die nachstehend in Kurzfassungen referiert werden.

zum dritten Male innerhalb von drei Jahren ein Lehrgang (Vortragstagung) „Abwässer in der Metallindustrie“ statt. Der Lehrgang wurde wie auch die vorhergegangenen von Prof. Dr. Weiner, Innsbruck, zusammengestellt und geleitet. Er war mit etwa 150 Teilnehmern voll ausgebucht und war vor allem auf aktuellste Fragen und Berichterstattung über neueste Entwicklungen und Tendenzen ausgerichtet. Die von 10 verschiedenen Referenten gehaltenen Vorträge standen auf sehr hohem Niveau und fanden größtes Interesse, das sich auch in den Diskussionen kundtat. Der Großteil der Vorträge wird in dieser Zeitschrift demnächst vollinhaltlich gebracht, doch soll hier zunächst eine kurze Inhaltsübersicht der einzelnen Referate gegeben werden.

Zur diesjährigen Leipziger Frühjahrsmesse, die vom 11. bis 18. März stattfand, wurden Besucher aus mehr als 90 Ländern gezählt, wobei die Aussteller aus der Bundesrepublik ebenso zahlreich wie in den Vorjahren vertreten waren. Anläßlich seines bereits traditionellen Treffens mit dem DDR-Außenwirtschaftsminister Solle unterbreitete Staatssekretär Rohwedder vom Bundeswirtschaftsministerium in Bonn konkrete Vorschläge zum Ausbau des innerdeutschen Handels. Diese Vorschläge gehen vom Artikel 7 des Grundvertrages und seinem Zusatzprotokoll aus, in denen beide Seiten ihre Absicht bekräftigen, den Handel zwischen der DDR und der BRD kontinuierlich zu entwickeln, überholte Regelungen anzupassen und die Gesamtstruktur zu verbessern. Einige interessante Exponate aus dem Bereich der Oberflächenbehandlung wurden auch in diesem Jahre in Leipzig gezeigt.

Dieser Aufsatz gibt einen umfassenden Überblick zu allen Problemen und Fragen der Korrosion und des Korrosionsschutzes im Automobilbau. Die Konstruktion, die Werkstoffe, die Schutzüberzüge der verschiedenen Art werden ebenso berücksichtigt wie die Schutzmaßnahmen und Vorsorgemaßnahmen, die getroffen werden und möglich sind. Auch der Einsatz von Edelstählen für Zubehör- und Zierteile wird kritisch berücksichtigt.

This paper is a comprehensive study of all problems concerning corrosion and corrosion protection in the motor industry. Designs, materials, and corrosion coatings of different kinds applied in this industry are reviewed along with protection and precaution measures available to-day. In addition, advantages and disadvantages of the use of stainless steels for automobile auxiliaries and trimmings are discussed at full.

Der Autor bezeichnet es als Irrglauben, daß Milch ein wirksamer Schutz gegen gefährliche Arbeitsstoffe ist. Auch in galvanotechnischen Betrieben sollte die „Milchlüge“ endlich begraben werden. Weder Schutz noch Heilung ist vom Genuß der Milch zu erwarten.

In his paper the author proves why milk cannot be considered to be an effective protection against toxic or aggressive working materials. In many electroplating shops this erroneous belief is still alive, but according to the author’s opinion this „milk-lie“ should at long last be definitely done away with, since neither protection nor curative effect can be achieved by drinking milk.

Es wurde ein Elektrolyt zur Halbglanzvernicklung entwickelt, der für die nachfolgende Hochglanzvernicklung bevorzugt geeignet ist und schwefelfreie, duktile Halbglanznickelschichten erzeugt. Die Zusammensetzung des Elektrolyten: NiSO₄ – 7 H₂O – 280-320 g/l, NaCl – 20-25 g/l, H₃BO₃ – 40-45 g/l. Natriumlaurylsulfat 0,01 g/l, Kumarin 0,1 g/l, Formalin (40%-iges) – 1.2 g/l, Polyakrylamid 0,01 g/l, pH = 4.8, Temperatur 52-60° C, Stromdichte 1-9 A/dm², Lufteinblasung.

In the present paper a newly developed soultlon for semibright nickel plating is introduced. This process is especially suitable as an undercoat for mirror-bright nickel plating. The finish obtained Is a ductile, non-sulphurous, semi-bright nickel deposit. The constituents of this electrolyte are: 280 to 320 g/l of NiSO₄ – 7 H₂O; 20 to 25 g/l of NaCl; 40 to 45 g/l of H₃BO₃; 0.01 g/l of sodium-laurylsulphate; 0.1 g/l of Kumarin; 1.2 g/l of Formalin (40%); and 0.01 g/l of Polyacrylamide. The solution operates at, a pH-value of 4.8, a temperature of 52-60° C, current density of 1-9 amps/dm². Air introduction is required.

Bei der Firma Mahle bestand die Forderung, die bei der Verbleiung von Aluminium-Kolben anfallenden Abwässer so aufzubereiten. daß die Menge von 1 mg Pb++ pro Liter mit Sicherheit eingehalten wird. Es zeigte sich, daß eine einwandfreie Entfernung von Blei nur über die Fällung als Pb(OH)₂ möglich ist. Das erfolgt mittels eines neu entwickelten Selektivfilters. Es sind keinerlei Regenerierchemikalien erforderlich. Anlage und Verfahren werden beschrieben.

This is a report about conditioning lead containing waste water. It is based on practical facts and experiences as they occurred in the factory of Messrs, Mahle, manufacturers of lead-plated aluminium pistons. In this factory stipulations demand that the lead content in effluents from the lead-plating process does by no means exceed the amount of 1 mg Pb++ per litre of effluent. Practical experience has shown that a satisfactory removal of lead from effluents is only possible by the precipitation of Pb(OH)₂. This can be achieved very satisfactorily by help of a newly developed selector-type filter without requiring any conditioning chemicals. In the report this filtering process and necessary equipment are described.

Härte-, Abrieb- und Zugfestigkeit lassen sich neben anderen Eigenschaften durch die Art der Legierungs-Zusammensetzung bei der Herstellung von Legierungs-Schichten beeinflussen, dazu gehören auch Leitfähigkeit, elektr. Widerstand. Ausdehnungsverhalten usw. Eine laufende Kontrolle des Bades und der Schichten ist nötig, um die genaue Zusammensetzung der Legierung konstant zu halten. Die Emissions-Spektralanalyse bietet die Möglichkeit, bei Bädern und Schichten einen geringen Spurengehalt zu ermitteln. Das Verfahren, die apparative Ausrüstung und die Analysen werden beschrieben. Außerdem werden verschiedene Analysen-Verfahren gegeben, wofür Eichproben Verwendung finden.

Um es gleich vorwegzunehmen: Die Spezialfirmen der Galvanotechnik werden 1974 auf jeden Fall unverändert wie bisher in Halle 9, an gleicher Stelle wie in diesem Jahr, ausstellen. Die Fachgruppe Oberflächentechnik aber wird ab 1974 zu einer besonderen Fachschau im Rahmen der Hannover-Messe konzentriert zusammengefaßt. Dazu gehören die im VDMA zusammengeschlossenen Firmen der Fachgemeinschaft Lufttechnik (mit der Anlagenfertigung für Reinigen, Entfetten, Waschen, Phosphatieren, Beschichten, Lackieren, Trocknen) und die Firmen vom Verband der Lackindustrie. Mit dem Fachverband Galvanotechnik im ZVEI laufen bei Drucklegung dieses Heftes noch Verhandlungen über die Beteiligung an dieser Gruppenschau, die ab dem Jahre 1974 im Turnus von zwei Jahren stattfindet.

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Aktuelles aus der Galvanotechnik 11/1978

Ausführliche Referate über Vorträge und Veranstaltungen bei den Bezirksgruppen der ,,Deutschen Gesellschaft für Galvanotechnik“.

• Terminplan der Bezirksgruppen der DG
• Koordination der Arbeit der Bezirksgruppen der Deutschen Gesellschaft für Galvanotechnik
• Kunststoffgalvanisierung
• Löten von Metallen unter Berücksichtigung von galvanischen Niederschlägen
• Fachtagungen
• Wichtiges in Kürze
• Neues aus der Fachwelt
• Neue Verfahren – Neue Einrichtungen
• Patentschau
• Titel ausländischer Patente
• Neue ausländische Patente
• Neue Fachbücher

Sie fragen – wir antworten

Rückgewinnung von Kupfer
Frage: Wir beizen Kupferbleche in verdünnter Schwefelsäure, um die beim Glühen entstehenden Oxidschichten zu entfernen. Um eine Anreicherung der Beizbäder mit Kupfer zu unterbinden, suchen wir nach einem Weg, das in Lösung gegangene Kupfer wieder daraus zu entfernen. Wäre es möglich, z. B. ähnlich wie bei der Herstellung von Kathoden galvanisch auf eingehängten Kupfer-Mutterblechen Kupfer niederzuschlagen und dabei die aus säurefestem Stahlblech bestehende Tragwanne als Anode zu verwenden, ohne daß diese durch eine Materialabtragung beschädigt wird?

Der Anlagenbau in der Galvanotechnik ist eine Kombination aus Apparate- und Maschinenbau. Seit mehr als 15 Jahren wird von Baukastensystemen und Standardanlagen gesprochen. Jedoch ist bis heute kein entscheidender Durchbruch erfolgt. Ein jetzt auf dem Markt befindliches V-System verwendet zwar in Serie gebaute Apparate, Einrichtunguen und Zubehör, vermeidet aber die Mängel des Baukasten-Systems und es wird die Zusammenfügung und die Planung individueller Galvano-Anlagen ermöglicht, welche sich bestimmten Zwecken anpassen.

In his paper the author shows that for the design of electroplating equipment a combiation of mechanical and chemical engineering is required. He further maintains that although fqr more than 15 years a lot has been talked about „standard equipment“, and plating systems comprising standardised prefabricated machine parts, there is still no one single standard-type plating plant suiting all purposes, it is true, the V-Transfer System used today for many plating plants makes use of tanks, equipment, and auxiliaries manufactured in series, it is, however, no real standard equipment, since tanks, and auxiliaries must be assembled to individual plating plants and adapted to specific requirements varying from case to case. All aspects of interest are discussed in the paper.

Während früher für den Korrosionsschutz von Einrichtungen einer galvanischen Werkstatt (auch der Bauwerke) Mehrkomponenten- Beschlchtungsstoffe (Polyurethan, Epoxidharz usw). Verwendung fanden, ist jetzt eine Umkehr nach Einkomponenten-Beschichtungsstoffen festzustellen. Es werden Erläuterungen zu dieser Feststellung gegeben.

The present paper describes means for corrosion protection of plating plants and equipment. While in passed years multicomponent coating materials such as Polyurethane, epoxyresins etc. were used for the corrosion protection of plating equipment as well as buildings of plating shops, to-day onecomponent coatings are preferred. This change and its causes are explained and discussed.