Artikelarchiv Galvanotechnik

Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh): Der 5. Sachstandsbericht des Weltklimarats zeigt: Auch die Chemie hat noch viel zu tun

Verband Deutscher Ingenieure (VDI): Leonardo-da-Vinci-Preis 2014

Sonnenenergie für industrielle Prozesse

Wartung einer alkalischen Entfettung

Frage: Als lohngalvanischer Betrieb sind wir daran gewöhnt, dass die angelieferte Ware unterschiedlich stark verölt und verschmutzt ist. Wenn die üblicherweise vorgesehene Reinigung in einer alkalischen Abkochentfettung und darauf folgenden elektrolytischen Entfettung nicht ausreicht, wird manchmal auch von Hand in einem organischen Lösemittel vorgewaschen. Dies soll aus betriebsinternen Gründen aber die Ausnahme bleiben oder überhaupt wegfallen. Das Problem besteht nun darin, dass die Abkochentfettung dadurch schnell verunreinigt wird und öfters neu angesetzt werden muss. Das erhöht aber nicht nur den Verbrauch an Entfettungspräparaten sondern auch die Aufwendungen für die Entsorgung der Konzentrate. Wir möchten das Entfettungsbad daher nachschärfen und suchen ein einfaches Verfahren, um es analytisch zu überwachen. Es handelt sich um ein alkalisches Tauch-Entfettungsbad, das bei 50–60 ° C betrieben wird.

Monatlicher Bericht von Dr. Nagaraj N. Rao, Navi Mumbai/Indien

Stromerzeugung und Globalisierung

Zum Ende des Jahres 2011 gab es in Indien eine installierte Kapazität von 186 655 Megawatt Strom. Es konnten aber nur 900 000 GWH Energie erzeugt werden, rund 10 % weniger als die Belastungsspitze. Bis zum Jahr 2017 wird der Bedarf an Energie schätzungsweise bei 1355 000 GWH und die Belastungsspitze bei 200 000 MW liegen. Rund Dreiviertel des Stroms wird durch Kohle- und Wasserkraftwerke erzeugt. Leider liegt die Effizienz hier bei weniger als 50 %.

Der Chef des Departements Aus- und Weiterbildung der Schweizerischen Stiftung für Oberflächentechnik SSO, Hanspeter Iten, hat mit der Rektorin der Allgemeinen Berufsschule Zürich (ABZ), Brigitta Walser, gesprochen. Natürlich ging es um ausbildungsspezifische Fragen.

Hanspeter Iten (HI): Frau Rektorin, wie sind Sie eigentlich mit unseren Lernenden aus dem Berufsbereich Oberflächentechnik zufrieden?

Brigitta Walser (BW): Ich bin mit den Lernenden aus dem Bereich Oberflächentechnik zufrieden. Das merkt man als Rektorin immer daran, wenn man wenig mit diesen Lernenden zu tun hat. Das bedeutet, es läuft verhältnismäßig gut.

Bericht vom 1. Workshop in Dresden

Am 6. Mai 2014 veranstaltete die Europäische Forschungsgesellschaft Dünne Schichten e. V. in Dresden einen Workshop. Vor fast 50 Teilnehmern wurden informative Vorträge zur Entschichtung von PVD-Schichten und Hybridschichten gehalten sowie ausreichend Gelegenheit zur Diskussion geboten.

W. Fleischer (Ingenieurbüro IWF, Dresden) begrüßte die Teilnehmer und betonte, dass die Entschichtung notwendig ist, um einerseits Fehlbeschichtungen zu entfernen, damit die Qualität teurer Bauteilserien gewährleistet wird. Andererseits spielt die Entschichtung auch für die Reparatur von Schneidwerkzeugen, wie Hartmetallfräser oder Hartmetallbohrer, eine große Rolle, wenn die Werkzeuge nachgeschliffen und wiederbeschichtet werden müssen. Bei den Entschichtungen ist eine sichere Technologie gefordert, die die Oberfläche des Ausgangsproduktes nicht verändert.

Die Decker Anlagenbau GmbH installiert eine geschlossene, vollautomatische Anlage zum Beizen von Aluminiumteilen in der neuen Audi-Fertigung in Münchsmünster.

„Vorsprung durch Technik". Ein Slogan mit besonderer Geschichte und spannender Zukunft. Durch konsequenten Leichtbau werden Automobile der Marke Audi immer effizienter. Komplexe Bauteile mit bis ins letzte Detail optimierten Geometrien stellen dabei besondere Anforderungen an die Fertigung dar. Hier handelt es sich häufig um Aluminium-Gussteile, die auch in tragenden Funktionen in den Autos verbaut werden. Die Oberflächen solcher hochfesten Aluminiumteile gilt es, vor dem Einbau in das Automobil intensiv vorzubereiten.

Fließende Staatsgrenzen und Selbstbestimmung
Viele Westeuropäer verbringen ihre Sommerferien in Frankreich, Spanien oder Italien. Zum Wintersport fahren sie nach Österreich, Bayern, in die Schweiz oder nach Frankreich und das in beiden Fällen viel¬leicht schon seit mehr als 20 Jahren. In jedem Fall können wir sicher sein, dass die Vorstellung, dass Landesgrenzen sich irgendwie verändern könnten, ihnen niemals in den Sinn kommen würde. Doch wenn wir darüber nachdenken – und niemand wäre dazu besser geeignet als die Deutschen – sehen wir: Landesgrenzen verändern sich doch!

Neue galvanotechnische Verfahren mit stärkeren Komplexbildnern bringen sehr stabile Metallkomplexverbindungen
in die Abwasseraufbereitung. Durch die Weiterentwicklung zu immer effizienteren Spültechniken steigen
die Konzentrationen an Metallen, Salzen und organischen Badbestandteilen in den Spülen und letztlich in der
Abwasserbehandlung stark an. Beide Entwicklungen haben, neben technischen Verbesserungen der Schichtqualität
sowie des Korrosionsschutzes, auch aus Sicht des Umweltschutzes zu einer Verbesserung beigetragen. So
wurden gefährliche Verbindungen ersetzt und der Wasserverbrauch minimiert.
Demgegenüber sind durch neuere Einsatzstoffe und
wesentlich höhere Konzentrationen im zu behandelnden
Abwasser neue Problem- und Aufgabenstellungen
auf die Betreiber von Abwasseranlagen in Galvanikbetrieben
zugekommen.
Der klassische Ablauf der Galvanikabwasserbehandlung,
wie unter anderem im „Hartinger" von 1992
beschrieben, ist an seine Grenzen gelangt. Mit einer
reinen Kalkmilch- oder Natronlaugenfällung, bei
beispielsweise vorgeschalteter Cyanoxidation und/
oder Chrom-VI Reduktion, können die Schwermetallgrenzwerte
mit wenigen Ausnahmen nicht mehr
eingehalten werden. Gewährte Ludwig Hartinger in
seinem ausführlichen Werk „Handbuch der Abwasser-
und Recyclingtechnik in der metallverarbeitenden
Industrie" der Fällung von Metallen mit sogenannten
Organosulfiden gerade mal eine halbe Seite,
sind die Sulfide und Organosulfide zur Fällung von
Schwermetallen heute nicht mehr weg zu denken.
Das am häufigsten eingesetzte Organosulfid ist das
Natriumdimethyldithiocarbamat (DMDTC).

Vorträge rund um die REACh-Verordnung – Teil 1

Beim diesjährigen, mittlerweile 36. Ulmer Gespräch, nahmen ausgewiesene Fachleute aus Behörden und Industrie Stellung zum Thema REACh: Welche Probleme gibt es bei der Autorisierung? Gibt es Alternativen zu Chrom? Welche könnten das sein? Kann man galvanotechnische Verfahren wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll durch andere Verfahren ersetzen? Diese und andere Fragen wurden am 8. und 9. Mai 2014 im Neu-Ulmer Edwin Scharff Haus geklärt.

Nach guter Tradition begrüßte Prof. Wolfgang Paatsch mit einem kleinen Einführungsvortrag die Teilnehmer, worin er auf den Sinn und Zweck der REACh-Verordnung einging. Beispielsweise darauf, dass sie einerseits Mensch und Umwelt vor bestehenden Risiken
schützen soll und andererseits die Wettbewerbsfähigkeit der chemischen Industrie in der EU sicherstellen und erhöhen soll. – Dafür gäbe es, so Prof. Paatsch, zweifellos allgemeine Zustimmung.

Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und der Problematik der globalen Erwärmung stehen Politik, Gesellschaft und Industrie in der Verantwortung, Ressourcen zu schonen und sie nachhaltig zu verwenden. Hierbei kommt vor allem auf die Industrie eine große Aufgabe zu.

Nicht nur ohne Wasser, auch ohne Phosphor läuft auf unserer Erde nichts. Phosphorverbindungen sind für alle Lebewesen essentiell und bei Aufbau und Funktion der Organismen in zentralen Bereichen, wie der DNA und der Energieversorgung der Zellen, beteiligt. Der wachsende Bedarf an Düngemitteln lässt die Preise für Phosphorsäure steigen...

Eine erhöhte und ständig zunehmende Nachfrage nach Photovoltaikanlagen und eine kostenverträgliche effiziente Umsetzung stellen hohe Anforderungen an die Planung, Systemtechnik und den Betrieb der Anlagen. Ziel ist es, eine elektrisch und mechanisch robuste Anlage zu schaffen, die auch im Betrieb unter ungünstigen Umweltbedingungen zuverlässig funktioniert. Um diese Forderung über lange Zeit zu erfüllen, muss die gesamte Kette von der Herstellung der einzelnen Komponenten bis zur anschlussfertigen Anlage entsprechend qualifiziert sein. Die Umweltsimulation ist ein erprobtes Mittel dafür.

Der Mensch hat sich in Hunderttausenden von Jahren zu einem Wesen entwickelt, das sich zwar entsprechend biblischer Aussage die Erde untertan gemacht, sich aber gleichzeitig gottlos zum Mittelpunkt allen Geschehens aufgespielt hat...

Aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit gegenu?ber hohen Temperaturen und aggressiven Medien werden Glaslote heute unter anderem bei Hochtemperaturbrennstoffzellen [1], Plasmadisplays [2], in der Solartechnik [3] sowie beim Packaging von Mikro-Elektro- Mechanischen Systemen (MEMS) eingesetzt [4]. Die Gasdichtheit von Glasloten prädestiniert sie für den Einsatz im Bereich der Vakuumtechnik und der Drucksensorik. So kann beispielsweise bei Absolutdrucksensoren mit Hilfe von Glaslotverbindungen das erforderliche Referenzvolumen erzeugt werden. Die Eigenschaften des verwendeten Glaslots, insbesondere der thermische Ausdehnungskoeffizient und die Einbrenntemperatur, müssen hierbei jeweils an die Eigenschaften der restlichen verwendeten Materialien angepasst sein. Im Folgenden wird der Aufbau eines Absolutdrucksensors beschrieben, mit dessen Hilfe die Gasdichtheit eines Glaslotes unter Luftatmosphäre bestimmt wird.

So allmählich schickt sich in unseren Breiten der Sommer an, seinen meteorologischen Pflichten nachzukommen, zumindest kommen die Temperaturen zum Junibeginn wieder aus dem Keller. Vielleicht kann jetzt wirklich auf das Heizung verzichtet werden, ohne gleich zu frösteln. Und die Grillsaison, die bisher auch noch nicht in Gang gekommen war, könnte allmählich beginnen.

Die Duralloy Süd GmbH ist ein Anbieter von Beschichtungslösungen im Bereich der Dünnchrom-/Strukturchrom-Beschichtung. Zugleich bietet sie klassische galvanische Beschichtungen an. Das Unternehmen hat seine Betriebsstätte in Villingen-Schwenningen und mit der Duralloy AG Schweiz ein Schwesterunternehmen in Härkingen (Schweiz). In beiden Unternehmen zusammen sind heute 50 Mitarbeiter beschäftigt.

1970 entwickelte die Rotel Holding AG einen Hartmetallüberzug im Dünnschichtsegment, um tribolgische Eigenschaften und guten Korrosionsschutz zu kombinieren. Nach kontinuierlicher Verbesserung wurde das Verfahren 1977 patentiert. Marco Santini erwarb 1988 die Patentrechte und gründete zunächst die Duralloy AG Schweiz. Hier wird bis heute ausschließlich das Duralloy_®-Beschichtungsverfahren betrieben, mit dem extrem harte, rissfreie, präzise, sehr dünne und hochreine metallische Chromschichten erzeugt werden. Im Jahre 1991 erwarb Marco Santini die Klaiber Metallveredelung mit Sitz im badischen Villingen- Schwenningen.

VWerner Hartmann wurde 1912 in Friedenau (damals noch „bei Berlin") geboren. Nach einem ausgezeichneten Abitur studierte er an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg Technische Physik und konzentrierte sich auf Elektronik und die noch junge Halbleiterphysik. 1961 gründete er die Arbeitsstelle für Molekularelektronik Dresden.

Als einer der deutschen Spezialisten, die nach dem Zweiten Weltkrieg 10 Jahre lang zur Mitarbeit am sowjetischen Atomprogramm in die Sowjetunion verpflichtet gewesen waren, genoss Werner Hartmann zunächst in der DDR auch ohne SED-Parteibuch ziemliche Anerkennung und Unterstützung. Er gründete und leitete in Dresden einen wissenschaftlichen Industriebetrieb für kernphysikalische Mess¬technik und setzte seine akademische Karriere 1956 mit Habilitation und Professur an der TH Dresden fort. Der bedeutendste Anstoß, den Werner Hartmann gab, war ab 1960 sein Werben für integrierte Festkörperschaltkreise.