Artikelarchiv Galvanotechnik

VW endlich in Indien

Es ist jetzt offiziell. Europas größte Automobilfirma VW wird in Chakan bei Pune, etwa 110 km von Mumbai entfernt, ein neues Produktionswerk bauen. Das Werk wird voraussichtlich ab dem Jahr 2009 mit der Produktion von bis zu 110 000 Fahrzeugen pro Jahr beginnen. Durch den Neubau auf einem 230 Hektar großen Gelände entstehen etwa 2500 neue Arbeitsplätze. Mit einer Investition von etwa 410 Mio. Euro wird eine Vollfertigung beabsichtigt – komplett mit Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei und Montage. Skoda produziert schon seit ein paar Jahren in der Stadt Aurangabad, die mit Pune und Mumbai das so genannte goldene Dreieck bildet.

Am 17. November 2006 eröffnete die führende Schweizer Oberflächengruppe STI|Hartchrom, Steinach am Bodensee, durch ihren Präsident und Delegierten des Verwaltungsrats der STI Surface Technologies International Holding Dr. Edgar Oehler in Sternenfels-Diefenbach ihr größtes Oberflächenzentrum außerhalb der Schweiz. Die Oberflächengruppe mit den weltweit bekannten Tochterunternehmungen Hartchrom AG Steinach, Hartchrom Schoch GmbH, investierte 12 Millionen Euro in drei der modernsten Veredlungslinien Europas auf 19 500 m2. Mit der speziell entwickelten Fertigungslinie für die Verchromung von Press- und Formwerkzeugen vervierfacht STI|Hartchrom die Kapazität ihrer Hartchrom Teikuro Automotive GmbH. Für 2007 kündigte die Technologieführerin die Inbetriebnahme zweier Betriebsstätten in China an.

Bericht zu den ZVO Oberflächentagen mit der 44. DGO-Jahrestagung vom 27. bis 29. September in Bonn

-Fortsetzung aus Heft 12/2006-

Chemische Metallabscheidung

Bei den diesjährigen Oberflächentagen wurde unter der Leitung von Andreas Schütte und später Alfons Holländer Einiges aus dem Bereich Chemische Metallabscheidung berichtet. Elektrochemische Charakterisierung von chemisch Nickelschichten Als erster Referent berichtete Matthias Sorg, HTW Aalen, über aktuelle Studien zur elektrochemischen Charakterisierung von chemisch Nickelschichten, um ein Aufspüren von Fehlern zerstörungsfrei und produktionsintegriert zu ermöglichen.

Vortragsforum im Rahmen der Surfacts in Karlsruhe am 11. Oktober 2006

Nahezu jede Oberfläche eines metallischen Werkstoffs und viele nichtmetallische Teile sind auf irgendeine Art und Weise oberflächenbehandelt oder beschichtet. Dies reicht von der Beschichtung gegen Korrosion bei den einfachen Stählen, dem Polieren oder Elektropolieren von Edelstählen zur Verminderung der Reibung oder Erhöhung des Glanzes, dem Verstärken der Oxidschicht bei den Leichtmetallen Aluminium oder Titan für hohe Abriebbeständigkeit, dem Beschichten von Kunststoffen zur Steigerung der Wertigkeit oder Erzielung von Reflexion bis hin zur Beschichtung von Keramiken, um diese verlöten zu können. Um dies durchführen zu können, ist Spezialwissen aus verschiedenen Grundlagenbereichen notwendig: Die Oberflächentechnik liegt im Grenzbereich zwischen Physik, Chemie und Werkstoffkunde, was nicht zuletzt daran zu erkennen ist, dass im Bereich Oberflächentechnik Spezialisten aus den verschiedensten Fachrichtungen tätig sind

Fortsetzung aus Heft 12/2006

Im Februar 2006 gedachten die deutschen Chemiker der 140. Wiederkehr des Geburtstags von Fritz Foerster. Er gehört neben Erich Müller zu den bedeutenden deutschen Elektrochemikern des frühen 20. Jahrhunderts. Anlässlich des runden Jahrestags seiner Geburt sollen hier sein Leben und Werk am geistigen Auge des geneigten Lesers vorüberziehen.

Die Anforderungen an die mechanischen und tribologischen Eigenschaften galvanischer Funktionsschichten sind in letzter Zeit erheblich gestiegen. Eine aussichtsreiche Methode zur Eigenschaftsverbesserung metallischer Überzüge ist die elektrochemische Dispersionsabscheidung mit nanoskaligen Teilchen. Dispersionsschichten sind Kompositmaterialien aus mindestens zwei Komponenten. Eine dieser Komponenten liegt als kontinuierliche Phase vor, in der die zweite Phase fein verteilt eingebettet ist. Aus der Einlagerung einer hochdispersen Phase in eine galvanisch abgeschiedene Schicht ergibt sich ein ausgeprägter Effekt auf deren Eigenschaften. Dies ist einerseits direkt auf die Anwesenheit der Teilchen zurückzuführen (Dispersionshärtung). Andererseits beeinflusst der Teilcheneinbau oftmals das Gefüge der Metallmatrix. Obgleich eine Vielzahl von Systemen bereits industriell etabliert ist, treten erhebliche Schwierigkeiten beim definierten Einbau nanoskaliger Teilchen auf. Eine Verbesserung der Werkstoffeigenschaften wird aber häufig nur im Fall einer homogenen Verteilung deagglomerierter Partikel beobachtet.

Der von der amtlichen Statistik ausgewiesene Produktionswert der oberflächenbehandelnden Industrie wird von seinem eigentlichen Nutzen um ein Vielfaches übertroffen. Galvanotechnik, Vakuumtechnik, nichtmetallische Überzüge, Anodisieren, Wärmebehandlung und Lackieren beeinflussen nach einer Studie der IKB Deutsche Industriebank AG, Düsseldorf, entscheidend Qualität und Einsatzfähigkeit von Produkten. Mit einer breiten Abnehmerstruktur und einer relativ starken Ertragslage der Unternehmen ist die Oberflächentechnik derzeit einer der wichtigsten Impulsgeber der Wirtschaft und kann daher mit einem Wachstum von sechs bis sieben Prozent aufwarten. Die galvanischen Unternehmen selbst sehen ihre Lage einer Befragung und Analyse durch das VDI Technologiezentrum nach als robust an und erwarten durch verbesserte Eigenschaften von Technologien und Schichten in Zukunft einen steigenden Bedarf.

Ende des vergangenen Jahres wurde in Ilmenau mit der Gründung eines neuen Instituts die Oberflächentechnik – und dort speziell die Galvanotechnik – wieder stärker ins Bewusstsein gerückt (hierüber wurde in Heft 12/2006 der Galvanotechnik berichtet). Damit ist ein erster Schritt getan, den akuten Nachwuchsmangel der Ober- flächentechnik zu beheben. Allerdings muss das Angebot jetzt von jungen Leuten auch aufgegriffen werden, um den Weg erfolgreich weiter gehen zu können. Zu diesem Zweck muss die Allgegenwärtigkeit der Oberflächentechnik unseren Jugendlichen veranschaulicht werden. Und dazu gibt es Beispiele in Hülle und Fülle.

Fachzeitschriften aus aller Welt... für Sie gesichtet!

Temperaturwechsel in weniger als zehn Sekunden

Die Weiss Umwelttechnik GmbH – Spezialist für Umweltsimulationsanlagen – stellt den neuen Temperaturschockprüfschrank TS 60 vor. Zwischen den beiden voneinander getrennten Temperaturkammern herrschen Temperaturdifferenzen von bis zu 300 °C, so dass die zum Test herangezogenen Produkte extremen Belastungen unterzogen werden können. Der Prüfschrank ist so konzipiert, dass er auch über lange Zeiträume und mehr als 1000 Messzyklen hinweg ohne Wartungsunterbrechungen oder Abtauvorgänge betrieben werden kann.

Bericht über die Fachtagung am 25. bis 26. September 2008 

Seit fast zwei Jahrzehnten finden regelmäßig im Herbst die Magdeburger Abwassertage statt; in diesem Jahr zum 19. Mal vom 25. bis 26. September. Die Firma Hach/Lange, die für die Tagung verantwortlich zeichnet, verstand es auch im Jahr 2008 ein so interessantes Vortragsprogramm zusammenzustellen, dass mit rund 130 Teilnehmern der Tagungsraum im Ramada-Treff-Hotel in Magdeburg ausgebucht war.

Die biblische Weihnachtsgeschichte beginnt mit der Volkszählung des Kaisers Augustus. Bestandaufnahme seines Imperiums. Unserem diesjährigen Weihnachtsfest ist eine Art Bestandaufnahme der globalen Finanzen vorausgegangen. Börsenkrise, Zusammenbruch zahlreicher Geldinstitute im letzten Quartal. Die Bestandaufnahme hat gezeigt, wo echter Bestand ist und wo Scheinbestände in die Irre geführt haben. Was hat das mit Technik und Oberflächentechnik zu tun?

Die Miniaturisierung technischer Systeme ist ein seit Jahren anhaltender Entwicklungstrend. Ein großes Marktpotential wird von magnetischen Mikrodirektantrieben für die Ventiltechnik erwartet. Da in pneumatischen Steuerungssystemen die Notwendigkeit zur Miniaturisierung besteht, sollen die Möglichkeiten und Grenzen der Mikrogalvanoformung für die Herstellung von Mikroventilbauteilen im Rahmen des Projekts Vernetzte integrierte magnetische Direktantreibe (VERDIAN) untersucht werden. Die Entwicklung von funktionsoptimierten beziehungsweise funktionsintegrierenden Materialien und deren galvanische Abscheidung in mikrostrukturierte Fotolackmasken bietet dabei eine ideale Möglichkeit, einen Beitrag zur Volumenreduzierung zu leisten.

Das Jahr 2008, dessen Ende deutlich abzusehen ist, wird in dem an Ereignissen bis wahrhaftig nicht armen ersten Jahrzehnt des dritten Jahrtausends unserer Zeitrechnung sicher als ein bemerkenswertes eingehen.

Introduction A number of metals and their alloys have been used as biomaterials for replacement or repair of parts of the human musculoskeletal system. When the metallic implants are exposed to contact with body fluids under intensive mechanical loading, as it is in the case of hip protheses or dental implants, it is necessary to meet the requirements for their reliable strength, wear resistance, chemical stability and good mechanical fixation. Titanium and most of its alloys are widely used as biomaterials because of their biocompability, corrosion resistance in biological environments, low specific weight and excellent mechanical properties. Despite a good biocompatibility, a certain amount of implant loosening occurs, which is attributed to the lack of sufficient bioactivity of the surface. It has been found that covering the implant surface with phosphate coatings can speed up the process of bone integration, thus enhancing the long-term fixation and implant stability.

Vor knapp 150 Jahren entdeckten zwei deutsche Wissenschaftler unabhängig voneinander geometrische Objekte, die nur eine Seite haben. Nach einem von ihnen, dem Leipziger Mathematiker und Astronomen August Ferdinand Möbius (1790–1868), heißen sie heute Möbiusbänder. Ein Möbiusband haben wir schon als Kinder gebastelt, indem wir einen Papierstreifen mit beiden Enden ringförmig zusammengeklebt haben, nachdem wir vor dem Verkleben die beiden Enden um 180° verdreht hatten.

Kunststoffe mit Bio-Feeling – oder: Wie man Polymere aus Biomasse gewinnt

Die Angaben schwanken, aber zwischen fünf und zehn Prozent des Produktionsvolumens der chemischen Industrie basieren bereits auf nachwachsenden Rohstoffen, und das Interesse ist groß, den Anteil signifikant zu erhöhen – wegen der endlichen Ölvorkommen und aus Gründen des Klimaschutzes.

Die Voranodisation ist ein Vorbehandlungsverfahren für Aluminiumbleche und Profile, das einen sehr guten Korrosionsschutz bietet und zudem umweltfreundlich und schwermetallfrei ist. Vor allem in der Architektur hat sich diese Art der Vorbehandlung immer dann bewährt, wenn besonders hohe Anforderungen an den Korrosionsschutz und die Gewährleistungsverplichtungen gestellt werden. Ein kritischer Punkt hierbei ist die Nasshaftung von Lackfilmen auf anodisierten Aluminiumoberflächen. Immer wieder wurden aus dem Markt Probleme bekannt, dass Pulverlackschichten, unabhängig von System, Farbe oder Hersteller, Probleme in der Nasshaftungsprüfung zeigen (Kochtest mit anschließender Gitterschnittprüfung).