Artikelarchiv Galvanotechnik

Zu hoher Karbonatgehalt im Zinkbad

Frage: Wir hatten bisher mit einem zu hohen Karbonatgehalt in unseren cyanidischen Zinkelektrolyten keine Schwierigkeiten, da wir durch eine entsprechende Einstellung Ein- und Ausschleppung in den beziehungsweise aus dem Zinkelektrolyten für jede Art von Teilen in einem bestimmten Verhältnis halten konnten. Seit die Spülstrecken auf Kaskadenführung umgestellt wurden und der in das Zinkbad zurückgeleitete Spülwasseranteil lediglich auf das ersetzbare Volumen abgestellt ist, stellen wir ein ständiges Ansteigen des Karbonatgehalts fest. Wir sind daher gezwungen, den Karbonatgehalt von Zeit zu Zeit abzusenken, das heißt eine bestimmte Karbonatmenge aus dem Elektrolyt zu entfernen. Welche Methode ist am einfachsten und kostengünstigsten?

-Continuing from issue 11- // - Fortsetzung von 11/2007- 

Large Parts

If your parts are larger than a desk, drying probably will become a difficult problem - especially if surface imperfections such as watermarks can't be tolerated. A useful solution can be to use aqueous cleaning agents in a spray cabinet with the last spray rinse being with demonized (mineral-free) water. For these large parts which can tolerate surface imperfections, hot air is probably the best recommendation. If the nature of the soil requires an organic solvent cleaning to clean large parts, hot air drying can be used. However, it is likely there will be a VOC emission. // 

Große Teile

Das Trocknen von sehr großen Teilen (größer als ein Tisch) kann besonders dann problematisch sein, wenn keine Wasserflecken zulässig sind. Eine praktikable Lösung kann die Verwendung von wässrigen Reinigern als Spritzreiniger und einer abschließenden Spritzspüle mit deionisiertem Wasser sein. Für solche großen Teile ist Heißluft die beste Empfehlung, wenn die Oberfläche perfekt sein muss. Wenn die Verschmutzung den Einsatz von organischen Lösemitteln erfordert, kann ebenfalls Heißluft zum Trocknen verwendet werden. Allerdings ist hierbei die VOC-Emission zu berücksichtigen.

Bericht über ein Fachforum des OTTI-Kollegs in Linz, Österreich

Vom 24. bis 25. September 2007 wurde im Rahmen der OTTI-Seminare ein Fachforum mit dem Schwerpunkt Beschichten von Kunststoffoberflächen durchgeführt. Fast 50 Teilnehmer waren gekommen und Referenten aus der Industrie und von Instituten gaben an beiden Tagen einen fundierten Überblick über die Grundlagen der Kunststoffbeschichtung, den heutigen Stand der Technik und über in Zukunft zu erwartende Entwicklungen auf diesem industriell wichtigem Gebiet der Oberflächentechnik.

Bericht über eine Veranstaltung im Rahmen der Surfacts 2007

Die Surfacts 2007 – Internationale Fachmesse für Oberflächentechnik – war in diesem Jahr in die Interpart integriert. Durch die räumliche Nähe hatten die Kunden der Oberflächentechnik noch besser die Gelegenheit, sich über die Möglichkeiten der Branche zur Wertschöpfung durch die Oberflächenbehandlung zu informieren. Dies wurde auch durch die Auswahl der Themen und Inhalte auf dem am 10. Oktober stattgefundenen Vortragsforum unterstrichen. So wurde weniger über Herstellungstechniken und neue Verfahren der Beschichtung informiert, sondern mehr über die Möglichkeiten und Vorzüge einer Oberflächenbehandlung sowohl im technischen als auch im betriebwirtschaftlichen Sinn. Die Themen wurden in neun Einzelvorträgen aus allen Bereichen der Oberflächentechnik angeboten. Moderiert wurde das Vortragsforum von Herbert Käszmann und Dr. Markus Guttmann.

Erfahrungsbericht zum Kolloquium bei der Firma Sulzer Metco in Zürich am 8. November

Die Firma Sulzer Metco als Anbieter von Systemen zum thermischen Spritzen hatte am 8. November 2007 zum Meeting nach Zürich geladen. Dem Ruf folgten zahlreiche namhafte Vertreter der beiden Technologien Hartverchromen und thermisches Spritzen. Die Veranstaltung war sehr gut organisiert und ermöglichte eine durchaus umfassende Information über Technologie und Anwendungsmöglichkeiten des thermischen Spritzens. Dennoch blieben diverse Fragen offen, wie sich in der abschließend geführten Diskussion zeigte. Zunächst eröffnete Dr. Heusser im Namen der Sulzer Metco die Veranstaltung und betonte, es solle ein tieferer und sachlicherer Dialog zwischen den Technologien des Hartverchromens und des thermischen Spritzens gefördert werden. Beide Technologien wären in weiten Bereichen der Industrie etabliert – so in Luftfahrt, Automobilindustrie und allen Teilen des Maschinenbaus.

Abschlussbericht zur parts2clean 2007

An der 5. parts2clean, die vom 9. bis 11. Oktober 2007 erstmals auf dem neuen Stuttgarter Messegelände stattfand, nahmen 210 Aussteller aus 12 Ländern teil. Ihr Resümee nach den drei Messetagen war nahezu einhellig: Die parts2clean ist international die bedeutendste Messe im Bereich der industriellen Teilereinigung. Der Standortwechsel nach Stuttgart wird einerseits den Erfolg unserer Aussteller weiter steigern, andererseits zum weiteren kontinuierlichen Wachstum der parts2clean beitragen, begründete Hartmut Herdin, Geschäftsführer der veranstaltenden fairXperts GmbH, den Umzug im vergangenen Jahr. Und seine Prognosen haben sich bestätigt: Bei der Nettoausstellungsfläche legte die diesjährige parts2clean um 19 Prozent auf knapp 5100 Quadratmeter zu. In der bis auf die letzte Standfläche belegten Halle 9 präsentierten 210 Aussteller, etwa sieben Prozent mehr als im Vorjahr, ein branchenübergreifendes Angebot an Produkten und Dienstleistungen entlang der gesamten Prozesskette für den qualitätsentscheidenden Fertigungsschritt Teilereinigung.

Der Gewinn: Zehn Millionen Dollar oder mehr

Mit einem Los der britischen Lotterie könnte man zehn Millionen Euro gewinnen. Die Gewinnchancen stehen bei ungefähr zehn Millionen zu eins. Interessantere Gewinnchancen werden von der kanadischen Barrick Hüttenwerke GmbH angeboten. Sie haben aber ein ernsthaftes Problem und hoffen, dass die Wissenschaftler der Welt ihnen helfen können: Ihre Veladero-Mine in Südamerika besteht aus dem Basiserz Quarz. Dieses beinhaltet Gold und Silber, wobei das Silber als Chlorid oder Sulfid vorliegt. Für Barrick erscheint die Gewinnung des meisten Silbers unmöglich, da die Teilchen hauptsächlich mit Silikaten umhüllt sind. Sie bitten nun um Vorschläge; sie werden die Forschungskosten und zu- sätzlich einen Preis von zehn Millionen Dollar für die Lösung des Problems bezahlen. Die kompletten Problemstellungen einschließlich REM-Aufnahmen und Analysendaten sind auf ihrer Webseite (http://www.unlockthevalue.com) zu finden. Ich glaube, dass Oberflächentechniker mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung in einer guten Ausgangslage sind, dieses Problem zu lösen – und dabei sehr reich werden können mit höheren Chancen als bei den meisten Glücksspielen.

Von einem der führenden Galvanikbetriebe in Europa, der Firma Walter Hillebrand GmbH, wurde das Team der L&R Kältetechnik vor die Aufgabe gestellt, für die neue, hochmoderne und vollautomatische Trommelgalvanikanlage eine neue Kühlanlage zu konzipieren. Die Vorgaben waren: Kühlleistung: 375 kW bei einer Wassertemperatur von 15 °C. Die Anlage sollte neben der hohen Betriebssicherheit über hohe Effizienz verfügen. L&R plante eine wassergekühlte Kältemaschine (Abb. 1) mit zwei getrennten Kältekreisen für eine hohe Betriebssicherheit. Jeder Kältekreis wurde mit einem Bitzer-Schraubenverdichter mit stufenloser Leistungsregelung ausgerüstet. Als Kältemittel dient das wirtschaftliche Kältemittel R134 a. Dieses Kältemittel hat den Vorteil, dass es in diesem Betriebsfall über eine exzellente Leistungszahl (Verhältnis von Kälteleistung zur Verdichterantriebsenergie) verfügt und außerdem für sehr hohe Umgebungstemperaturen geeignet ist. Neben der Wahl des sinnvollsten Kältemittels und der Verdichtertechnik stand die Überlegung nach der optimalsten Energiespartechnik (Winterentlastung oder Wärmerückgewinnung) an.

Kaum sieben Jahre ist es her, als die IMO Oberflächentechnik GmbH ihren großzügigen Neubau im Gewerbegebiet Allmendwiesen in Königsbach-Stein bezog. Heute ist dieser schon zu klein geworden und das Unternehmen investiert in einen Erweiterungsbau mit einer Gesamtfläche von 6500 m². Das vor 34 Jahren durch Ingo Müller gegründete Familienunternehmen zählt heute zu den führenden Anbietern von galvanischen Oberflächen für die Automobilindustrie, Elektronik und Telekommunikation. 1990 wurde ein eigener Anlagenbau, die MSA Müller Sondermaschinen und Anlagenbau GmbH gegründet. 2007 folgte die Eröffnung einer eigenen Produktionsstätte in China. Im Jahr 2005 übernahm der Sohn Bernd Müller die alleinige Geschäftsführung. Heute sind in der Firmengruppe mehr als 350 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 23 Auszubildende.

Bericht über die ZVO-Oberflächentage vom 19. bis 21. September 2007 in Garmisch-Partenkirchen -Fortsetzung aus Heft 11/2007-

Hightech-Verfahren zum Korrosionsschutz auf Aluminiumbasis

Die galvanische Abscheidung von Aluminium bietet nach den Worten von Edgar Kaufmann vor allem im Bereich Korrosionsschutz einen großen Vorteil. So könnte es zum Beispiel in der Luftfahrt das unerwünschte und bald verbotene Kadmium ersetzen. Jedoch lässt es sich aufgrund seines unedlen Normalpotentials (–1,64 V) nicht aus wässrigen Elektrolyten abscheiden. Edgar Kaufmann stellte die zur Friedhelm LOH Group gehörende Aluminal vor, die mit einem dort entwickelten Verfahren zur Abscheidung aus einem aprotischen Elektrolyten arbeitet. Die Beschichtung erfolgt bei knapp 100 °C. Es lassen sich Schichten aus Reinaluminium und Aluminium-Magnesium herstellen, die ab 7 µm porenfrei sind und ohne chrom(VI)haltige Passivierung auskommen. Die Korrosionsschutzschichten sind bis 400 °C temperaturbeständig und zudem biokompatibel.

Beitrag zur Tagung am 18. und 19. Oktober in Athen

Die diesjährige Euro Interfinish 2007 fand vor ca. 100 Teilnehmern am 18. und 19. Oktober in Athen statt, hatte Nanotechnologie und innovative Schichtsysteme zum Thema und bestand aus einer Vortragsfolge sowie einer umfassenden Posterschau. Der Einbau von Nanopartikeln in galvanotechnisch abgeschiedene metallische Schichten (Dispersionsabscheidung) ist gegenwärtig eine der hauptsächlichen Forschungs- und Untersuchungsrichtungen, da hiervon völlig neue Schichteigenschaften oder zumindest optimierte Systemeigenschaften erhofft oder erwartet werden. Der bisherige Kenntnistand ist etwa durch folgende Vorgänge zu beschreiben: Wenn die Nanopartikel während der Keimbildung und beim Aufwachsen der Schicht vereinzelt und ohne zu agglomerieren an der Phasengrenze vorliegen, so erhöhen sie offensichtlich infolge Adsorption an Wachstumsstellen die Zahl der neu gebildeten Keime und führen so zu einer verringerten Korngröße und damit einer erhöhten Korngrenzenkonzentration.

Tagung im Haus der Technik in Essen am 3. und 4. September 2007

Seit Mitte des Jahres ist das Verbot von sechswertigem Chrom für die Chromatierung von Automobilteilen in Kraft gesetzt. Das Haus der Technik in Essen hat dies zum Anlass genommen, über die daraus entstandenen Folgen für die deutsche Wirtschaft zu diskutieren. Als Grundlage der Diskussion wurden 11 Vorträge aus dem Bereich des Beschichtens mit den inzwischen erprobten Ersatzschichten angeboten. Um sich auf die Thematik auch im Hinblick auf die Praxis einzustimmen, stand am ersten Tag der Besuch einer Feuerverzinkerei – der Firma Verzinkerei Essen-Vogelheim – und eines Galvanikbetriebs – der Firma Zeschky in Wetter – auf dem Programm. Mit den beiden Verfahren werden die beiden wichtigsten Gruppen von Korrosionsschutzschichten für einen großen Teil der produzierenden Industrie erfasst.

Die Ute Schlieder Metallwarenfabrik GmbH ist in Zöblitz ansässig. Zöblitz liegt im Erzgebirge, wurde erstmals im Jahre 1323 erwähnt, ist eine Kleinstadt und verfügt heute über 2700 Einwohner. Geologisch und kulturgeschichtlich ist Zöblitz durch den Serpentinit bekannt. Seit dem 16. Jahrhundert wird er im Kunstgewerbe und in der Architektur als meist dunkelgrüner, gut polierbarer Dekorationsstein benutzt. Die besondere Entstehungsgeschichte hat zur Folge, dass Serpentinit nur ziemlich selten zu finden ist. Deshalb ist es für den Ort und die Region von großer Bedeutung, da das Zöblitzer Vorkommen eines der bekanntesten der Welt ist.

Viele Werkstoffe und Materialien werden unter normalen Arbeitsbedingungen durch mechanische und elektrochemische Mechanismen stark belastet. Bereits seit langem werden diese Mechanismen mit Hilfe der Tribologie und durch Korrosionsuntersuchungen meist getrennt voneinander untersucht. Die Entwicklung neuer Werkstoffe und Schichten mit hohem Widerstand gegen Korrosion und Reibung erfordert spezifische Prüfungsmethoden. Viele traditionelle Korrosionsprüfverfahren können oftmals weder die Arbeitsbedingungen hierfür simulieren noch zuverlässige Ergebnisse liefern. Es ist jedoch kaum möglich, ohne Kenntnisse über die Einflussgrößen der Arbeitsbedingungen, sich für die richtigen Produktionsparameter oder das richtige Material zu entscheiden. So werden Materialien mit einer Passivschicht, wie Edelstahl, stark verändert und der Korrosionswiderstand wird drastisch reduziert, wenn die Bauteiloberfläche neben einer korrosiven auch unter mechanischer Belastung steht. Dieser Vorgang kann weder durch Tribo- noch durch Korrosionstests allein simuliert werden.