Artikelarchiv Galvanotechnik

Unsere Wirtschaft lahmt und leidet unter dem Preisdruck des zunehmenden globalen Wettbewerbs. Ausgleich sollten Innovationen schaffen, Wettbewerbsvorsprünge, die aufgrund des deutschen Erfahrungs- und Wissenspotenzials denkbar wären – auch wenn man unberücksichtigt lässt, dass die Erfahrungsträger mehr und mehr in den vorzeitigen Ruhestand oder die Arbeitslosigkeit geschickt werden und der potenzielle Nachwuchs durch die Pisa-Studien gekennzeichnet wird. Es gibt dennoch tatsächlich eine Vielzahl an Innovationen. Deutschland steht neben den USA an der Spitze der Patentanmelder. Jede Patentanmeldung stellt eine geschützte Innovation dar. Es gibt sie also – sogar in großer Menge - wenngleich nicht jeder Patentschutz zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führen muss.

Das amerikanische Internetmagazin Cientifica (http://www.cientifica.com) hat im Januar 2006 einen recht kritischen Beitrag zu Sinn und Unsinn der finanziellen Förderung der Nanotechnologie veröffentlicht und ihm einen entsprechenden Titel gegeben: Wohin ist mein Geld verschwunden? – Staatliche Förderung der Nanotechnik und die 18-Milliarden-Dollar-Hose. Dem aggressiven Titel entspricht der Vorspruch, in dem David Morgenthaler, der ehemalige Chef der National Venture Capital Association der USA zitiert wird: Wenn wir (gemeint sind Risikokapitalgeber) in Nobelpreis-verdächtige Forschung investieren, machen wir einen Fehler. Risikokapitalgeber sollten so gut wie nie in neueste Technologien investieren und ebenso wenig in risikoreiche Technologieentwicklung auf neuen Gebieten.

Bericht über die Sitzung des DGO-Fachausschusses Mikrosysteme und Oberflächentechnik in Lahr

Nach fast einjähriger Pause traf sich am 25. April 2006 der DGO-Fachausschuss Mikrosysteme und Oberflächentechnik zu seiner 15. Sitzung in Lahr. Als Gastgeber hatte die Firma Galvanoform angeboten, das Treffen auszurichten. Traditionell begann die Veranstaltung schon am Vorabend bei einem guten badischen Abendessen mit badischem Wein. Es war leicht, sich unter diesen Umständen wohl zu fühlen, und so gab es zunächst lockere Gespräche unter guten alten Bekannten, später wandten sich die Gespräche auch mit mehr Ernst dem Gegenstand des Treffens am nächsten Morgen zu.

Heute, wo ich diesen Text schreibe, ist die Fußballweltmeisterschaft gerade vorbei und die meisten Mitmenschen, die ihre Autos mit Deutschlandfahnen geschmückt hatten, haben ihren fahrbaren Untersatz wieder abgetakelt und haben vielleicht bei der Gelegenheit gemerkt, dass sie wieder in der Realität angekommen sind. Die deutschen Fußballfans, die bis gestern als gefühlter Weltmeister und Weltmeister der Herzen auf einer Begeisterungswolke schwebten, stellen fest, dass immer noch im Januar die Mehrwertsteuer erhöht wird, dass die Regierung mit fast so vielen Zungen spricht wie sie Mitglieder hat und dass die Einigkeit allenfalls darin besteht, die Bürger zur Kasse zu bitten und den Tag des Steuerzahlers, ab dem der durchschnittliche deutsche Steuerzahler nicht mehr für den Staat, sondern für sich arbeitet, von Anfang Juli in Richtung Dezember zu verschieben.

Bericht über eine Veranstaltung in Aachen

Am 9. Dezember 2005 fand in Aachen zu Ehren der Emeritierung von Prof. Dr. techn. Erich Lugscheider das Kolloquium 25 Jahre werkstoffwissenschaftliche Oberflächentechnik in Aachen statt. Im Rahmen dieser Festveranstaltung wurde über ein Vierteljahrhundert Oberflächentechnik an der RWTH Aachen berichtet, die von Prof. Lugscheider maßgeblich durch das von ihm 1980 gegründete und seitdem geleitete Lehr- und Forschungsgebiet Werkstoffwissenschaften geprägt worden war. Die Beiträge der Veranstaltung gaben sowohl einen Überblick über die technologischen Fortschritte, die am Institut erzielt worden waren und ihren Weg in die industrielle Praxis gefunden haben, als auch über spätere Tätigkeitsfelder von promovierten Wissenschaftlern, deren Doktorvater Prof. Lugscheider war.

Einleitung – Entwicklungstendenzen bei oberflächenveredelten Feinblechen

Oberflächenveredelte Stahlfeinbleche gehören zu den industriellen Schlüsselwerkstoffen mit vielfältigsten Anwendungen. Aufgrund des noch immer zunehmenden Einsatzes beträgt der Anteil oberflächenveredelter Feinbleche an der gesamten Feinblech-Produktion z.B. bei ThyssenKrupp Stahl (TKS-CS) bereits annähernd 80 Prozent. Weitere Steigerungen sind zu erwarten. In unmittelbarem Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Oberflächentechnik für Stahlblech ist die schnell voranschreitende Weiterentwicklung der Stahlwerkstoffe in Richtung höherfester, gut umformbarer Stähle, zielgerichtet insbesondere auf den Leichtbau, zu berücksichtigen. Hierdurch kommt der Oberflächenveredelung und speziell dem Korrosionsschutz ein immer höherer Stellenwert zu.

Die PSE wurde 1988 ins Leben gerufen mit dem Ziel, in Europa eine eigene, wenn anfänglich auch nur kleine, Konferenz mit Schwerpunkt Plasmaoberflächentechnik zu etablieren. Heimlicher Wunsch der Gründer und Organisatoren war dabei, mittelfristig ein attraktives Gegenstück zur bereits legendär gewordenen US-amerikanischen San Diego Konferenz zu schaffen. Heute ist dieser Wunsch Wirklichkeit geworden. Die PSE hat sich zu einer international attraktiven Alternative bzw. Ergänzung zur ICMCTF entwickelt. Wissenschaftler und Industrievertreter aus vielen Ländern gehören zu den regelmäßigen Teilnehmern, und das nicht nur wegen der hohen touristischen Attraktivität von Garmisch-Partenkirchen, dem kleinen Bauerndorf zu Füßen des höchsten Berges Deutschlands, der Zugspitze. Die Teilnehmerzahlen sind in den letzten Jahren ständig gestiegen und auch der Anteil an Industrievertretern hat zugenommen. Für 2006 werden mehr als 600 Teilnehmer aus Europa und Übersee erwartet.

Am MPI für Eisenforschung werden in Zusammenarbeit mit der BASF-AG, Ludwigshafen, wasserbasierte Korrosionsschutzlacke für Eisenoberflächen untersucht. Ziel der Untersuchungen ist es, ein Verständnis für die in der Beschichtung ablaufenden Prozesse während der Verfilmung und des Elektrolytangriffs zu entwickeln, um ausgehend von diesen Kenntnissen die Systeme gezielt zu optimieren. Bisher durchgeführte Untersuchungen zum Korrosionsschutz von Latexbeschichtungen wurden zumeist an technischen Lackformulierungen durchgeführt. Um die einzelnen Einflüsse der Beschichtungsbestandteile untersuchen zu können, wurden am MPI Modellproben entwickelt, die es ermöglichen, den Einfluss von Korrosionsschutzpigmenten sowie der Latexschicht getrennt zu studieren. Die Untersuchungen zeigen, dass mit diesen Modellproben ein Verständnis von Grenzflächenstabilität und Barriereeigenschaften ermöglicht wird.

Als im Mai diesen Jahres die Heizungen noch auf Hochtouren liefen und Schneefall und Graupelschauer uns erschauern ließen, dachte wohl jeder – wann wird's mal wieder richtig Sommer ? Jetzt haben wir ihn – den Sommer. Mit Beginn der Fußballweltmeisterschaft stöhnt nicht nur Deutschland unter der Hitze. Selbst im sonst so gemäßigten, eher kühlen Großbritannien herrschen Temperaturen von über 30 °C, so dass die Queen sich schon ernsthafte Sorgen um ihren Rasen machen musste. Meterologen rechnen schon jetzt mit einem Jahrtausendsommer, und es soll noch wärmer werden. Des einen Freud, des anderen Leid. Bauern, Binnenschiffer und Stromerzeuger klagen über Wassermangel und so stellt sich wieder einmal die Frage: Ist das die globale Erwärmung? Klimatologen beantworten sie traditionell mit einem eindeutigen: Jein. Ein heißer Sommer kann zwar ein weiteres Indiz sein, aber kein Beweis, so Stefan Rahmstorff vom Institut für Klimaforschung aus Potsdam. Aus überlieferten Chroniken weiß man, das Hitzesommer schon öfters in Serie auftraten. Zwischen 1534 und 1540 und noch extremer zwischen 987 und 1007. Damals verfeuerte niemand Kohle, Öl und Gas, alle heizten mit Holz, klimaneutral.

Dreiwertiges Chrom in Hartchrombädern

Frage: Seit wir in unseren Hartchrombädern überwiegend Teile mit Innenflächen verchromen, stellen wir eine verhältnismäßig schnelle Zunahme von Chrom(III) fest. Beim Verchromen haben wir zwar noch keine Schwierigkeiten, die sich unserer Erfahrung nach auf diesen Umstand zurückführen lassen, wir möchten aber trotzdem vorbeugen. Da wir eine Lohnanstalt sind und sich die Aufträge öfters ändern, möchten wir möglichst ohne Investitionen und Umbauten, etwa für eine Ionenaustauscher- oder Dialyse-Anlage auskommen und lieber versuchen, mit einem einfacheren Verfahren zurechtzukommen.

Auszug aus dem Buch „Handbuch der Galvanoplastik" von Konrad Taucher. 6. Auflage 1900 28. Kapitel 

(Fortsetzung aus Heft 2/2006)

Niellieren gehört zwar nicht zu den auf galvanisch-elektrisch-chemischem Weg hergestellten Operationen, wie sich aus dem nachstehenden ergiebt, jedoch wird mit dem Niello auf Feinsilbergegenständen eine Farbenwirkung erzielt, die einzig ist. Dies hat mich auch veranlasst, eine nähere Beschreibung darüber folgen zu lassen und ich bin überzeugt, daß es für den geehrten Leser und Fachmann von großem Interesse sein wird.