Artikelarchiv Galvanotechnik

In vielen Fällen, besonders bei der Neueinrichtung von Glanz- oder Hartchrom-Anlagen, beschäftigt man sich mit der Frage, aus welchem Material die Chrombad-Innenwannen zweckmäßig gefertigt werden bzw. welche Auskleidung die gegebene ist. Verfasser dieses Aufsatzes hat Bad-Auskleidungen verschiedenster Arten und Typen während einer 14-jährigen Tätigkeit beobachtet. Da man in Fachkreisen oft noch auf verschiedenartige Ansichten stößt, werden die Erfahrungen hier niedergelegt in Bezug auf Chrombäder mit Schwefel- und Kieselflußsäure.

Diese Arbeit beschäftigt sich in alphabetischer Folge der einzelnen Bäder mit der Anodenfrage. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf die Veröffentlichung unter gleichem Titel in Heft 11/1945 der vorliegenden Zeitschrift. Dort wurde die Löslichkeit, die Anodenform, Stromzuführung zur Anode behandelt. Schriftleitung Das Antimonbad Antimonniederschläge werden als Metallfärbungen angewendet. Vorzüglich eignen sie sich für „Altsilberfärbungen“. In sulfidhaltigen und chloridhaltigen Elektrolyten wird mit Kohleanoden gearbeitet. Um den Elektrolyten sauber zu halten, ist es zweckmäßig, Anodenbeutel aus Rohseide zu verwenden. In flußsäurehaltigen Elektrolyten lassen sich auch Antimonanoden verwenden.

„Electroforming“ ist ein neues galvanotechnisch arbeitendes Fabrikationsverfahren, in welchem dicke Schichten von Metallen elektrolytisch auf eine Matrize aufgetragen werden, die später entfernt wird, so daß ein selbsttragendes Werkstück aus Metall, eine Hülse, eine Blechform oder irgendeine andere Werkstoffform entsteht. Die industrielle Anwendung dieses „Electroforming“-Verfahrens beabsichtigt die Herstellung von Massengütern einerseits oder die Herstellung von wenigen aber genauen Werkstückformen. Mit diesem „ Electroforming „-Verfahren können die verschiedensten Metalle aufgetragen werden, so daß man eine große Anzahl von Industriegebieten mit solchen nach diesem Verfahren hergestellten Werkstücken beliefern kann.

In Heft 1/1956 der vorliegenden Zeitschrift erschien ein Aufsatz von Galv.-Ing. E. Lutter „Glanzverkupferung und Glanzvernicklung unter besonderer Berücksichtigung der Entfettung“. Darin wurden die verschiedenen Entfettungs-Probleme als Arbeitsgänge in der Galvanotechnik zusammenfassend beschrieben. Aufgrund von Anregungen aus dem Leserkreis bringen wir nachstehend einen Aufsatz, der sich speziell mit der elektrolytischen Entfettung beschäftigt.

Die elektrolytische Entfettung wird als letzter Arbeitsgang vor dem galvanischen überziehen von Metallen angewendet; sie ist daher in erster Linie für die Haftfestigkeit der Metallschichten und damit ihren Schutzwert verantwortlich. Trotz ihrer großen Bedeutung hat man der elektrolytischen Entfettung lange nicht die ihr gebührende Beachtung geschenkt. Als Elektrolyte wurden seit Jahrzehnten Lösungen von Ätznatron, Soda oder der entsprechenden Kalisalze mit.

Die heute in der Galvanik gebräuchlichen Hochleistungsbäder erfordern eine exakte analytische Überwachung. Für den rationellen Arbeitsablauf ist eine schnelle, quantitative Bestimmung der einzelnen Badkomponenten unerläßlich. Die Kenntnis des Metallgehaltes dieser Bäder ist eine der wesentlichsten Voraussetzungen für deren einwandfreies Arbeiten. Bei cyanidischen Zink- und Kadmiumbädern sind vielfach noch Bestimmungs- Verfahren in Gebrauch, deren Zeitdauer bis zu 2 Stunden und mehr beträgt. Meist erfolgt bei Zinkbäder die Ermittlung des Metallgehaltes nach zeitraubendem Abrauchen mit Schwefelsäure und Ammoniumpersulfat durch Titration mit eingestellter Kaliumferrocyanidlösung unter Anwendung von Uranylacetat- oder Ammoniummolybdatlösung als äußeren Indikator.

Über die Entgiftung und Neutralisation von Abwässern in der Galvanotechnik wurden an dieser Stelle bemerkenswerte Veröffentlichungen gebracht. Zusammenfassend führen wir diese Aufsätze nochmals an: Nr. 8/1955: Dr. M. Straschill: Aufarbeitung und Entgiftung von Abwässern aus Beizereien und galvanischen Betrieben. Nr. 10/1955; Dr. G. Elssner: Entgiftung und Neutralisation der Abwässer aus galvanischen Anlagen. Nr. 1/1956: W. Peters: Das Lancy-Verfahren, ein neuer Weg zur Verhütung giftiger Abwässer in Galvanik-Betrieben. Nr. 2/1956: Dr. Asendorf: Zur kontinuierlichen Entgiftung cyanidhaltiger Abwässer. Nr. 3/1956: Steuerfragen und gesetzliche Verordnungen zum Thema Abwässer-Entgiftung. Ergänzend zu diesen Veröffentlichungen bringen wir nachstehend einen weiteren Beitrag zu diesem aktuellen Thema. Es werden weitere Aufsätze an dieser Stelle in den nächsten Monaten folgen.

Diese Fragen erscheinen uns wichtig genug, um das Thema dem vorliegenden Heft voranzustellen, zumal in der Fachliteratur darüber praktisch noch keine Veröffentlichungen erfolgten. Erfahrungen aus dem Leserkreis dazu sind im Interesse des Erfahrungsaustausches dem Verlag erwünscht zwecks Veröffentlichung.
In den verschiedenen Gebieten der Bundesrepublik legen die Finanzämter unterschiedliche Methoden und Abschreibungssätze zugrunde. Hier und da treten Bestrebungen auf, sogenannte „Erfahrungssätze“ für die Bewertung und Abschreibung seitens der Finanzämter festzusetzen. Auch der Bundesinnungsverband der Graveure, Galvaniseure, Gürtler und verw. Berufe, Solingen, beschäftigte sich mit diesen Fragen und hielt zur Klärung dieser Dinge Rückfragen bei den einzelnen Innungen und Fachgruppenleitern der Galvaniseure.

Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes, Band III

• Hier sprechen die Lieferfirmen
• Aus der Praxis für die Praxis
• Patente
• Patentschau
• Neue Fachbücher

13. Fortsetzung.
Ein Lehrgang von Studienrat Dipl.-Phys. K. Engelländer Komplett (erweitert) als Buch erschienen im Eugen G. Leuze Verlag, Saulgau/Wttbg. DM 5.90

20. Säure – Laugen = Titration; 20 a. Säurebestimmung

Die Theorie der Säurebestimmung wurde früher besprochen. Die Ausführung bringt Tabelle 14. Zu klären ist nun noch folgendes: In Tabelle 14 heißt es: „10 cm³ abpipettieren / 100 cm³ Wasser zugeben / ...“ Es wird also zu der Badprobe noch Wasser gemengt, das heißt also, sie wird verdünnt. Wird dadurch nicht das Ergebnis verfälscht? – Nein! Denn die Zahl der Fische in einem Teich wird auch nicht durch Zugeben oder Wegnehmen von Wasser verändert!

Die Ausstellungsfläche umfaßte in diesem Jahre 265 000 qm, wovon 178 000 qm auf die Technische Messe entfielen. Für Letztere steht bekanntlich ein besonderes Gelände mit 17 Hallen zur Verfügung. Wir bringen nachstehend einen kurz gefaßten Bericht speziell für unsere Leser in der DDR; aber auch die Fachwelt der Bundesrepublik wird ihn mit Interesse lesen. Es zeigte sich, daß auch in der DDR der Automatisierung besonderes Augenmerk bei den Anlagen der Galvanotechnik geschenkt wird Wir bringen daher 2 Abbildungen von Anlagen des „Volkseigenen Betriebes Galvanotechnik Leipzig“. Besonders erwähnenswert ist die Beteiligung der Firma Degussa, Frankfurt/M. als Messeaussteller in Leipzig.

I. Aufgabenstellung und bisherige Lösungsversuche: Für die Überwachung der cyankalischen Zink- und Messingbäder ist es sehr wichtig, den Gehalt von freiem Kaliumcyanid regelmäßig festzustellen. Während es ohne weiteres möglich ist, das freie Cyan im cyankalischen Kupferoder Silberbade dadurch zu bestimmen, daß man einen Anteil des Elektrolyten (meist 10 ml) mit einer n/10 Silbernitrat-Lösung bis zur bleibenden Trübung titriert (zweckmäßig unter Zusatz von einigen Tropfen einer 10%igen Kaliumjodid-Lösung), ergibt diese Titration im Zink- oder Messingbad stets die Summe freies Cyan + an Zink gebundenes Cyan, weil das Silber stärker im Cyankomplex gebunden ist als das Zink und infolgedessen dem Zink das Cyan entreißt.

Viele Galvaniseure kommen selten mit der Färbung von Metallen in Berührung. Sollen sie dann eines Tages eine Färbung ausführen, haben sie vielleicht nicht einmal ein einschlägiges Fachbuch zur Hand, oder aber sie haben eine Anzahl guter Rezepte, und sie wissen nicht, welche sie anwenden sollen. Nachstehend sollen einige allgemein bewährte Verfahren zur Metallfärbung beschrieben werden und dem Praktiker die Auswahl der Rezepte bzw. die Arbeit selbst erleichtert werden. Vorbehandlung der Metalle genau wie das Galvanisieren erfordert das Färben größte Sauberkeit und Genauigkeit. Geschliffene und polierte Teile müssen sorgfältig entfettet, verzunderte Teile außerdem noch entzundert bzw. gebeizt werden.

Eine spanabhebende Bearbeitung von Werkstücken aus Eisen und Metallen ist nur möglich, wenn mit Hilfe eines Werkzeuges Späne abgetrennt werden. Eine solche Spanabnahme kann dadurch erfolgen, daß ein Keil, beispielsweise ein Meißel, in den Werkstoff hineingetrieben wird. Da es sich bei den metallischen Werkstoffen der Werkstücke um sehr feste Materialien handelt, muß das Werkzeug, um überhaupt eindringen zu können, sehr hart sein und mit einer großen Kraft gegen das Werkstück bewegt werden. Ein Keil, der in den metallischen Werkstoff eindringt, soll an seiner Schneide geeignete Winkel haben. Er wird um so leichter eindringen, je spitzer er ist. Der abgenommene Span läuft dann an der schrägen Keilseite hoch. Wenn der Keilwinkel sehr klein, d. h. wenn der Keil spitz ist, so unterliegt der entstehende Span nur einer geringen Knickbeanspruchung an der Trennstelle.

Die Verwendung poriger Anoden in der Galvanotechnik wird in Patentschriften immer wieder empfohlen. Die Vorteile, die man sich davon verspricht, sind etwa folgende: größere wirksame Oberfläche der Anoden, dadurch geringere effektive Stromdichte, geringere Spannung, bessere Löslichkeit, geringeres Anodengewicht. Da moderne Hochleistungsbäder oft mit sehr hohen Stromdichten arbeiten, kann es Vorkommen, daß die Anodenstromdichte jene Grenze erreicht, bei der Passivität, d. h. Unlöslichkeit der Anoden eintritt. Die Verwendung von porigen Anoden könnte daher gerade in diesen Fällen besondere Bedeutung erlangen, da mit ihnen bei gleich großem äußeren Raumbedarf eine unter Umständen ganz erheblich größere wirksame Oberfläche untergebracht werden kann als mit massiven Anoden und so eine Passivierung nicht zu befürchten ist.

Vor einigen Jahren dienten Veröffentlichungen über das Thema Bandschleifen vornehmlich dem Zweck, das Verfahren in der Betriebspraxis einzuführen und die Fachwelt mit ihm bekanntzumachen. Es sei auf die Aufsätze verwiesen, die an dieser Stelle in den früheren Jahrgängen der Zeitschrift erschienen sind. Als mich der Leuze-Verlag bat, für das vorliegende Messeheft über dieses Gebiet zu berichten, konnte ich nicht ohne weiteres meine Zusage geben. Ich mußte mich selbst fragen, was im Moment zu diesem Thema zu sagen ist. Eines steht fest: es ist heute nicht mehr nötig, eine Grundaufklärung zu geben, was Band- oder Kontaktschleifen eigentlich bedeutet. Alle Fachleute wissen um die Grundbegriffe bestens Bescheid und die Wirkungsweise ist auch bekannt.

In den letzten Jahren sind wegen großer Korrosionsschäden an verpackten Waren die Fragen der korrosionssicheren Verpackung stark in den Vordergrund getreten. In mehreren Ländern, besonders in den USA, wurden diese Fragen eingehend studiert, wobei sich eine weitgehende Aufklärung der Korrosionsursachen einerseits und eine Anzahl grundsätzlich verschiedener Korrosionsschutzmethoden andererseits ergab. Das ganze Gebiet hat bereits einen erheblichen Umfang angenommen und ist mehrfach beschrieben worden. Zum größten Teil beschäftigen sich die Schutzverfahren mit der Verpackung eiserner Gegenstände. Elektroplattierte Gegenstände werden zwar gelegentlich behandelt, jedoch wurden die für diese geeigneten Schutzverfahren bisher nicht zusammenfassend beschrieben. In der vorliegenden Veröffentlichung wird versucht, eine solche zusammenfassende Darstellung für das Sondergebiet der korrosionssicheren Verpackungspapiere zu geben.

Die unsere Leser interessierenden Fachgebiete sind auf der Messe in Hannover nicht zentral in einer Halle untergebracht, sondern verstreut zu finden. Die nachfolgende Übersicht soll unseren Lesern die Möglichkeit geben, vor Beginn der Messe in Hannover wichtige ausstellende Fachfirmen zu ermitteln, die beim Messebesuch bevorzugt an ihren Ausstellungsständen besucht werden können. Die Aufstellung soll keineswegs das amtliche Messeadressbuch ersetzen, aber sie gibt in alphabetischer Ordnung zusammengefaßt eine gute Übersicht, wie sie für den interessierten Fachmann an anderer Stelle nicht zu finden ist.

Professor Dr. Ing. h. c. Dr. phil. Wilhelm Pfanhauser, der Nestor der deutschen Galvanotechnik, begeht am 11. 4. 1956 in voller geistiger und körperlicher Frische seinen 80. Geburtstag. Sein rastloses Schaffen, seine literarische Tätigkeit, sein Erfindergeist und seine umfassenden Kenntnisse haben dazu geführt, daß sein Name für die Galvanotechnik des In- und Auslandes ein Begriff geworden ist. Professor Dr. Pfanhauser wurde am 11. 4. 1876 in Wien als Sohn des Begründers der österreichischen Galvanotechnik, Wilhelm Pfanhauser, geboren. Er promovierte an der Universität Gießen im Jahre 1899 zum Doktor der Philosophie mit der Dissertation „Das elektrochemische Verhalten des Nickelammonsulfats“. Sein Schaffen findet neben zahlreichen Patenten und Veröffentlichungen in dem zweibändigen Standardwerk „Galvanotechnik“ ihren sichtbarsten Ausdruck.

Ralf Diemer ist Geschäftsführer der eFuel Alliance, einer Interessensgemeinschaft, die sich für die industrielle Produktion von synthetischen flüssigen Kraft- und Brennstoffen aus erneuerbaren Energien einsetzt und so dem Verbrennungsmotor eine Zukunft geben möchte.

Die EU erklärte das Ende des Verbrenners in 14 Jahren, also 2035.

Ralf Diemer: CO2-freie Mobilität ist absolut richtig und wichtig zur Erreichung der Klimaziele. Aber doch nicht auf diesem einseitigen Weg! Klimaschutz muss umsetzbar sein, muss von den Menschen mitgetragen werden.

Worin liegt der Denkfehler der Politiker?

Wenn die CO2-Werte ausschließlich am Auspuff eines Fahrzeuges gemessen werden, sagt das nichts über die wirklichen CO2-Emissionen beim Betrieb und auch bei der Herstellung des Fahrzeugs, über seinen CO2-Footprint aus.