Wasserstoff als Schlüsselrohstoff

Wasserstoff als Schlüsselrohstoff

Staatssekretär Norbert Barthle informierte sich am fem über Wasserstoff – dem Energieträger, dem eine große Zukunft vorausgesagt wird.

Der Zeitpunkt für den Besuch von Staatssekretär Norbert Barthle am Forschungsinstitut fem in Schwäbisch Gmünd hätte günstiger nicht sein können: Der unlängst von Bundesminister Dr. Gerd Müller zum Beauftragten für Wirtschaft und Energie ernannte Barthle traf sich zum Meinungsaustausch mit Institutsleiter Dr. Andreas Zielonka, der mitten in der Vorbereitung des Auftakttreffens zweier neuer Forschungsprojekte steckte. Thema der Projekte: der Energieträger Wasserstoff – genauer: wie wird er erzeugt, wie gespeichert und transportiert, wie schließlich genutzt? Zentrale Fragen, die auch im Zentrum des Aufgabenbereichs von Norbert Barthle im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) stehen und denen sich das fem nun im Rahmen der Entwicklung von wiederverwertbaren Wasserstoffdrucktanks und leistungsstarken Brennstoffzellenmodulen – Stichwort Wasserstofffahrrad – verstärkt widmet.

Ein Vorhaben, das bei Staatssekretär Barthle auf größtes Interesse stieß, denn innerhalb der von der Bundesregierung beschlossenen Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) ist das BMZ unter anderem für die Einrichtung von Demonstrationsprojekten zu grünem Wasserstoff unter Einbezug von Produktionsstandorten in Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zuständig. Barthle stellte die grundlegende Bedeutung des Themas Wasserstoff deutlich heraus: „Der Klimawandel stellt die gesamte Menschheit vor neue Herausforderungen. Wir brauchen in Deutschland und weltweit eine Energiewende, um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Grüner Wasserstoff stellt einen Schlüsselrohstoff für eine erfolgreiche Energiewende dar, insbesondere auch als Speicher für regenerative Energien. Einrichtungen wie das fem leisten hierzu einen wichtigen Beitrag.“

Für das fem, dessen Hauptaufgabe in der praxisorientierten Forschungs- und Entwicklungsarbeit für lokale KMU und die Industrie besteht, ist der Technologietransfer ein Schlüssel zum Erfolg: „Im Wettbewerb kommt es darauf an, der Wirtschaft umsetzbare Forschungsergebnisse schnell und direkt zur Verfügung zu stellen“, so Institutsleiter Zielonka. Damit dies in Zukunft noch besser gelingt, habe das fem die Forschungs- und Transferallianz Wasserstoff in der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) initiiert und mitgegründet. Ziel der Allianz sei die Koordination der FuE-Aktivitäten innerhalb der AiF und eine Beschleunigung des Transfers von Wissen in die Anwendungsgebiete.

„Ohne eine vernünftige finanzielle Ausstattung der beiden wichtigen, vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Programme – das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) und die Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) – sind diese Ziele aber nicht zu erreichen“, gibt Zielonka zu bedenken. Es würden derzeit zwar große Anstrengungen unternommen, die teils dramatischen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft abzudämpfen, die angewandte Industrieforschung komme dabei aber zu leider kurz. Bereits bewilligte Forschungsprojekte könnten nicht gestartet werden, weil die Mittel fehlten. Das sei frustrierend für Forscherinnen und Forscher, sorge aber vor allem für einen unnötigen Stau beim Technologietransfer. Zielonkas abschließende Bitte an Staatssekretär Barthle: Eine starke Stimme in der Bundeshauptstadt, die sich für die anwendungsorientierte Forschung einsetzt.

 
  • Ausgabe: August
  • Jahr: 2020
  • Autoren: Redaktion
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