Mikroplastik schädigt Zellmembran

Mikroplastik schädigt Zellmembran

Kleinste Plastikteilchen von mikrometrischer Größe sind überall präsent, in den Ozeanen, in der Luft, sie wurden sogar schon in der menschlichen Plazenta gesichtet. Dr. Jean-Baptiste Fleury am Lehrstuhl von Prof. Ralf Seemann an der Universität des Saarlandes untersucht den Einfluss von Mikroplastik auf Zellmembranen. Mikroplastik dehnt die Membranen menschlicher roter Blutkörperchen und verringert dadurch deren mechanische Stabilität stark.

Aktuell wird über eine mögliche toxische Wirkung von Mikroplastik auf menschliche Zellen diskutiert. Mikroplastik ist unmittelbar nach der Aufnahme in lebende Organismen a priori nicht tödlich. Wissenschaftliche Erkenntnisse weisen aber deutlich darauf hin, dass Mikroplastik zu Entzündungen in Zellen führen kann. Die Möglichkeit einer Entzündung einer Zellmembran durch einen rein physikalischen Effekt wird jedoch von den allermeisten Studien völlig ignoriert. In den Studien wurde jedoch beobachtet, dass sich die Membranen von künstlichen Zellen und roten Blutkörperchen in Gegenwart von Mikroplastik dehnen. Anscheinend entzündet sich die Membran der roten Blutkörperchen des Menschen spontan. Der theoretische Physiker Dr. Vladimir Baulin von der Universität Rovira i Virgili in Tarragona, hat ein Modell entwickelt, wie genau Plastikpartikel auf Zellmembranen wirken. Vorhergesagt wird eine mechanische Dehnung der Zellmembran.

Quelle: Univ. des Saarlands

  • Ausgabe: August
  • Jahr: 2021
  • Autoren: Dr. Stephan Reuter
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