Artikelarchiv Galvanotechnik

Was bringt uns 2023, fragt in dieser Ausgabe Anselm Kuhn im Brief aus England. Während der Galvanotechnik-Kolumnist einen gewohnt eigensinnigen Blick auf das neue Jahr mit Fokus auf den Krieg in der Ukraine wirft, interessieren mich besonders seine Folgen. Werden wir eine weitere Flüchtlingswelle aus Osteuropa erleben? Wird es einen Schub bei den erneuerbaren Energien inklusive Wasserstoff wegen der gestiegenen Öl- und Gaspreise geben? Kann sich die Wirtschaft nach dem Ausbleiben günstigen russischen Gases weiter erholen? Und vor allem: Wird der Spalt in unserer Gesellschaft, der sich in erbitterten Debatten um den Krieg, die Coronafolgen, die Glaubwürdigkeit von Medien und Politik sowie den Kampf gegen den Klimawandel zeigt, noch breiter? Ich fürchte ja, denn die Fronten sind verhärtet und die Umbrüche unserer Zeit zu zahlreich, um uns wieder in das ruhige Fahrwasser vor all diesen Krisen zurückzukatapultieren.

• Messe-Fachbericht
• Neuerungen, die Sie kennen müssen
• Einiges über die Zusammensetzung und die Richtigstellung von Silberbädern
• Wiener Frühjahrsmesse 1941
• Brünieren und Phosphatieren
• Korrosionsschutz von Zinkgegenständen und Zinkblechen durch Anstriche
• Neuerungen auf dem Gebiete der Metall-Lackierung
• Das Verhalten der Metalle beim Löten
• Ein Blick in ausländische Fachblätter
• Chemie für den Galvaniseur
• Über alkalifeste Baustoffe für galvanische Bäder
• Allgemeines über die Hartverchromung
• Hier spricht der Praktiker
• Patente
• Wir hören vom Fach
• Bücher, die Nutzen bringen

• Korrosionsschutz von Zinkgegenständen und Zinkblechen durch Anstriche
• Die Ursache des Abblätterns von Nickel-Niederschlägen
• Ein neues Schwarzfärbeverfahren
• Vernickeln und Verchromen von Armaturen
• Die Polierflüssigkeit zum Kugelpolieren von Teilen aus Leichtmetall
• Ein Blick in ausländische Fachblätter
• Sicherheits- und Regel-Einrichtung gasbeheizter Apparate
• Die Prüfung von Drähten
• Chemie für den Galvaniseur
• Hier spricht der Praktiker
• Wir hören vom Fach
• Patente
• Bücher, die Nutzen bringen

• Nachweis von Poren und Fehlerstellen bei Metallüberzügen
• Aufspritzen feinverteilter geschmolzener Metallteilchen
• Elektrolytisch niedergeschlagene Nickel-Kobaltlegierungen
• Metallüberzüge auf keramischen Gegenständen
• Phosphatverfahren zum Oberflächenschutz der Metalle
• Farben und Lacke in der Metallwarenindustrie
• Ein Blick in ausländische Fachblätter – Das elektrolytische Polieren
• Chemie für den Galvaniseur
• Hier spricht der Praktiker
• Patente
• Vorschriften der Reichsstelle für Metalle
• Die systematische Ausfuhrförderung
• Wir hören vom Fach
• Bücher, die Nutzen bringen

Kurzauszüge aus dem internationalen Schrifttum der Oberflächenbehandlung von Metallen

Erstes Referate-Organ dieses Fachgebietes

• Wichtiges in Kürze
• Neues aus der Fachwelt
• Patentschau: Erteilte Patente, Patentanmeldungen, Gebrauchsmuster, Patente aus Österreich, Patente aus USA
• Neue Fachbücher

Die diesjährige Hauptversammlung fand am 1. und 2. Juni 1960 in Stuttgart statt. Ver­bunden mit ihr war eine Vortragstagung der Arbeitsgruppe „Allgemeines Blechumformen“. Den Besuchern bot sich Gelegenheit zum Besuch der Daimler-Benz AG in Sindel­fingen, wo die Betriebe der Oberflächenbe­handlung und des Umformens von Blech in 2 Gruppen besucht wurden.Wir referieren nachstehend die für unseren Leserkreis interessanten Vorträge, welche auf dieser Tagung der Forschungsgesellschatt Blechverarbeitung e. V. (Düsseldorf) gehal­ten wurden.

Seit mehr als 10 Jahren bildet die Jahres­tagung des Institute of Metal Finishing (Lon­don) den Höhepunkt des Arbeitsprogrammes dieser Gesellschaft, die Fachleute aus der ganzen Welt zu ihren Mitgliedern zählt. Seit der Tagung anläßlich des silbernen Ju­biläums 1950 haben die Jahreskonferenzen an Bedeutung und Beliebtheit zugenommen. In diesem Jahre fand die Tagung im Grand Hotel in Scarborough statt. Während der Zeit vom 26. bis 29. April wurden Fachvor­träge namhafter Wissenschaftler gehalten, von denen wir unseren Lesern ausführliche Übersichten bearbeitet haben.

Obwohl Sn/Ni-Überzüge ohne weiteres aus Ammoniumbifluorid-Bädern abge­schieden werden können, hat der stark ätzende Charakter dieser Lösungen von einer weitgehenden Anwendung abge­schreckt. Das Bureau of Mines ist der Ansicht, daß das große technische In­teresse an Überzügen aus Sn/Ni-Legierungen eine Suche nach anderen Bad­typen (neutrale oder alkalische) rechtfer­tigt. Verheißungsvolle Ergebnisse wur­den bei Versuchen erzielt mit Bädern aus Triäthanolamin/Salzsäure und Athylenglykol/Salzsäure, die Stromausbeuten von 100% zeigten. Andere Untersuchun­gen zeigten, daß Sn/Ni-Überzüge auch aus organischen oder gemischten wäßrig-organischen Elektrolyten abzuscheiden sind. Die Zusammensetzung dieser Legierungsüberzüge ist 65% Sn und 35% Ni. Die Struktur ist (wie bei den Niederschlägen aus dem Fluoridbad) einphasig.

Das Problem der Abwasserfrage ist gekennzeichnet durch die Vielzahl der vorgeschlagenen Wege für Ein­richtungen und Anlagen, die für den Verantwortlichen oft keine klare Linie erkennen lassen. Auch der Bun­desinnungsverband der handwerklichen Galvaniseure prüft im Moment in Zusammenarbeit mit dem Ruhrver­band die Brauchbarkeit eines vorgeschlagenen Entgiftungsverfahrens, das mit einer Dosierpumpe arbeitet, welche abhängig ist von der Spülwassermenge und dementsprechend gesteuert wird. Das ist ein Weg von vielen. In den Heften 4 und 6/1960 der vorliegenden Zeitschrift wurden Aufsätze veröffentlicht über Analysenmethoden zur Untersuchung von Abwässern und die Bestimmung kleiner Cyanmengen. Wir begrüßen eine Diskussion, die sich aufgrund dieser Aufsätze entwickelt.

In der vorliegenden Arbeit werden die Kathodenvorgänge im cyankalischen Kupferbad untersucht. Es handelt sich um die Fragen, welcher Prozentsatz des Stromes Metall abscheidet (Metallstrom­ausbeute), welcher Prozentsatz des Stro­mes Wasserstoff abscheidet (Wasser­stoffstromausbeute) und ob daneben noch andere chemische oder elektro­chemische Vorgänge stattfinden. Schließ­lich soll versucht werden, durch Strom­ausbeutemessungen und durch Messung der Stromdichte-Potentialkurven zur Aufklärung der Theorie der Metallab­scheidung im cyankalischen Kupferbad beizutragen.

Vor etwa 5 Jahren hat die Harteloxie­rung Eingang in die Technik der Ober­flächenbehandlung des Aluminiums und seiner Legierungen gefunden. Durch die Harteloxierung werden bedeutend här­tere und verschleißfestere Oxydüber­züge erhalten als nach den üblichen Verfahren zur anodischen Oxydation, die in einem Schwefelsäure-, einem Oxalsäure- oder in einem Chromsäure­elektrolyt durchgeführt werden und durch welche eine Schichtdicke von nor­malerweise höchstens 0,02 mm erzielt wird. Dank der Harteloxierung kann heute Aluminium für solche Teile verwendet werden, die eine hohe Beständigkeit gegen Verschleiß und Korrosion aufwei­sen und einen hohen elektrischen Wi­derstand bieten müssen.

Es mag verwunderlich erscheinen, daß gerade den Spülvorgängen in der gal­vanotechnischen Produktion besondere Beachtung geschenkt werden soll, um den weiter steigenden Anforderungen an Güte und Korrosionsschutzwirkung elek­trolytischer Metallüberzüge zu entspre­chen. Jedoch steht fest, daß nur bei ord­nungsgemäßer Spülung des Galvanisier­gutes innerhalb der festgelegten Stufen des technologischen Veredlungsprozes­ses und Bereitstellung von geeignetem Spülwasser die Gewähr für die Errei­chung einer maximalen Adhäsion des Schutzmetalles auf dem Grundmetall und für die Erhöhung der Beständigkeit des galvanischen Metallniederschlages ge­geben ist. In neuzeitlichen galvanischen Großanlagen und Galvanisierautomaten umfaßt deshalb der Arbeitszyklus zu etwa 50 % verschiedenartige Spülopera­tionen, um eine gründliche Entfernung der dem Galvanisiergut anhaftenden Lösungsreste zu garantieren.

Oliver Wortmann ist Teil der Geschäftsführung der Firmengruppe Privates Institut und beschäftigt sich seit längerem mit der Solarbranche und Photovoltaik-Systemhäusern. Agri-Photovoltaik (Agri-PV) ist für die Oberflächentechnik in zwei­erlei Hinsicht interessant: Ei­ner­­seits sind Gerüste für PV-­Pa­neele über Feldern feuerver­zinkt, andererseits entscheiden beschichtete PV-Oberflächen über Qualität und Energieausbeute.

Agri-Photovoltaik verbindet Photovoltaik und Landwirtschaft. Die Branchen sind aber Rivalen, warum?
Wortmann: Solarenergie ist eine entscheidende Säule der zukünftigen sicheren und grünen Energiepolitik. Deutschlands Ziel, bis 2030 ganze 215 GW an Leistung installiert zu haben, führt im Zuge der internationalen Klimaverpflichtungen dazu, dass die Regierung versucht, die Geschwindigkeit beim Ausbau der erneuerbaren Energien stark zu beschleunigen. ...

DIN EN ISO 11125-9:2022-03 (Entwurf):
Vorbereitung von Stahloberflächen vor dem Auftragen von Beschichtungsstoffen – Prüfverfahren für metallische Strahlmittel – Teil 9: Verschleißprüfung und Leistungsfähigkeit (ISO 11125-9:2021); Deutsche und Englische Fassung prEN ISO 11125-9:2022

DIN EN ISO 23322:2022-03:
Lösemittel für Beschichtungsstoffe – Bestimmung der Lösemittel in ausschließlich organische Lösemittel enthaltenden Beschichtungsstoffen – Gaschromatographisches Verfahren (ISO 23322:2021); Deutsche Fassung EN ISO 23322:2021

DIN EN ISO 14644-10:2022-03 (Entwurf):
Reinräume und zugehörige Reinraumbereiche – Teil 10: Bewertung der chemischen Oberflächenreinheit (ISO/FDIS 14644-10:2021); Deutsche und Englische Fassung prEN ISO 14644-10:2021

• GDCh-Stiftung vergibt Stipendien
• Neues Galvanik-Nachwuchsnetzwerk GalFUNik gegründet
• Kommt die zugvogeleffiziente Produktion?
• Feuerverzinken Special „Enabler der Nachhaltigkeit“
• ZVO: Vorträge für OT einreichen

• 20 Jahre im Dienst für die Oberfläche

• Medizinmesse MEDICA und COMPAMED
• Stromversorgung von Medizintechnik mit sensorüberwachten Akkumulatoren

Die Covid-Pandemie hat auch einen Innovationsschub in der Diagnostik mit sich gebracht. Innerhalb kürzester Zeit mussten zuverlässige Nachweismethoden entwickelt, unzählige Labore ausgerüstet und mehrere hunderttausend Tests pro Woche durchgeführt werden. Im Folgenden werden zwei Mikrofluidik-Systeme vorgestellt, die für einen SARS-CoV-2 Nachweis eingesetzt werden können. SARS-CoV-2 Nachweis in 30 Minuten mit der Genschere: Die sogenannte Genschere CRISPR-Cas ist vielseitig: Abseits vom populärwissenschaftlich bekannten ‚Gene Editing‘ zur Herstellung der kontrovers diskutierten genetisch modifizierten Organismen (kurz: GMOs) wird vor allem das Effektorprotein Cas in verschiedenen Varianten inzwischen auch in einer Vielzahl von Studien für den molekularbiologischen Nachweis von Nukleinsäuren wie DNA oder RNA verwendet.

In winzigen Kanälen werden Flüssigkeiten transportiert und gesteuert: Ursprünglich wurden die ersten mikrofluidischen Systeme u.a. für Tintenstrahldrucker entwickelt. Mikrofluidik bezeichnet Prozesse sowie Systeme, bei denen eine oder mehrere Flüssigkeiten in kleinen Kanälen transportiert und gesteuert werden. Die nur submillimeter großen Kanäle fassen Flüssigkeitsmengen zwischen Femto- bis Mikrolitern. Charakteristisch für die Mikrofluidik sind sogenannte Mikrodomäneneffekte, beispielsweise wird der Flüssig-
keitstransport oft durch Kapillarkräfte getrieben. Dabei dienen kapillare Elemente als Flusswiderstände oder als Flussaktoren. Im Unterschied dazu kommen in der sogenannten aktiven Mikrofluidik aktive Mikropumpen und Mikroventile zum Einsatz.
Heute findet die Mikrofluidik Anwendung in Bereichen der Physik, Chemie, Biochemie, Nanotechnologie und Biotechnologie, um nur einige Gebiete zu nennen.