Artikelarchiv Galvanotechnik

Teil 1: Grundreaktionen machen das unedle Metall technisch brauchbar:
Als Leichtbaukomponente in Flug- und Fahrzeugbau gewinnt das feste, jedoch leichte Aluminium zunehmend an Bedeutung. Doch erst eine dünne Oxidschicht macht das unedle Metall technisch brauchbar. Aluminium ist ein sehr unedles Metall (E0 = -1,66 V). Demnach wäre es technisch wenig brauchbar, weil es selbst mit Wasser schon heftig reagiert. Aluminium ist ein Ventilmetall, d.h. es ist ein Metall, das bei der anodischen Oxidation eine dichte Schicht aus einem nichtleitenden Metalloxid bildet. Erst durch die Oxidschicht wird die technische Brauchbarkeit gewährleistet. Die natürliche Oxidschicht ist allerdings sehr dünn, etwa 4 nm. Diese Oxidschicht wächst noch etwas mit der Zeit.

Schichtdickenmessung von Phosphatschichten: Seit circa zwei Jahren haben wir eine neue Anlage für die Phosphatierung von Stahlteilen. Im Dreischichtbetrieb werden fast ausschließlich für einen Kunden Teile mit einer Zinkphosphatschicht versehen und meist mit einer Emulsion geölt. Bisher gab es keine Beanstandungen, nun möchte der Kunde aber ein Messprotokoll mit der Angabe der lokalen Schichtdicken. Unserem Wissen nach ist dies nicht möglich. Können Sie uns einschlägige Normen oder Fachliteratur empfehlen, die das belegt? Die Messung der Schichtdicke ist auch bei phosphatierten Oberflächen möglich, aber unüblich. Um die Messverfahren zu verstehen, muss man zunächst den Schichtaufbau und die Schichteigenschaften kennen.

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) ist Voraussetzung für die Umsetzung einer Industrie 4.0 gesteuerten Produktion. Mehrere Institute geben vor allem Kleinbetrieben und Mittelständlern jetzt Hilfestellung. Künstliche Intelligenz (KI) steckt in Smartphones, Suchmaschinen oder Navigationsgeräten und erleichtert so den Alltag. Auch im Ingenieurwesen gibt es große Potenziale für deren Einsatz, wie in smarten Fabriken oder autonomen Fahrzeugen. Allerdings fehlt es an Verfahren, die das Verhalten der Systeme planbar und ihre Entscheidungen nachvollziehbar machen. Abhilfe schaffen soll das „Kompetenzzentrum für KI-Engineering“ (CC-KING) unter Federführung des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB mit Beteiligung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und des FZI Forschungszentrums Informatik. Klassisches Engineering zeichnet sich durch Planbarkeit aus: Entwickler wissen schon in der Entwurfsphase, wie sich die einzelnen Komponenten und damit auch das Gesamtsystem später einmal verhalten werden. Systeme mit Bestandteilen Künstlicher Intelligenz (KI) oder maschinellen Lernens (ML) sind nicht so vorhersehbar; datengetrieben entwickeln sie sich während ihrer Laufzeit weiter und entfalten erst im Betrieb ihre finale Funktionalität. Für die sichere Beherrschung von Ausnahmesituationen ist dies eine große Herausforderung – und auch der wirtschaftliche Nutzen ist vorab kaum bezifferbar.

Der Strahlmitteldurchsatz ist ein wichtiger Prozesskennwert beim Entschichten von Stahlsubstraten mittels Strahlen mit festen Strahlmitteln. Der Beitrag beschreibt statistische Untersuchungen zum Einfluss von vier Faktoren (Düsendurchmesser, statischer Luftdruck, Ventilöffnungsgrad und Strahlmittelkorngröße) auf den Strahlmitteldurchsatz zweier Strahlmittelsorten (Kupferhüttenschlacke, Stahlguss). Einige Faktoren wiesen statistisch signifikante Einflüsse auf beide Strahlmittelsorten auf, während andere Faktoren statistisch insignifikant waren. Für die Strahlmittelsorten wurden Regressionsmodelle entwickelt, mit deren Hilfe sich Strahlmitteldurchsätze bestimmen ließen. Für Kupferhüttenschlacke erwies sich ein standardisiertes quadratisches Regressionsmodell als geeignet. Für den schwereren Stahlguss lieferte ein lineares 3-Parameter-Regressionsmodell hinreichend genaue Werte.

There is a growing demand for light metal alloys components in aerospace and automobile fields primarily to save fuel cost. Magnesium alloys promise a great potential for various applications as lightweight structural materials. This advantage stems from their low densities and high specific strength/weight ratio. Other advantages are good electrical and thermal conductivity, good impact strength, ability to dampen shockwaves, ease of forming at room temperature, weldability, buckling resistances, ductility and pressure tightness. Despite sounding like a designers‘ dream metal, magnesium has two grave drawbacks that limit their widespread applications. One is their poor corrosion resistance. These alloys are prone to oxidation even at room temperature when exposed to atmosphere. The other is their relatively frail surface ­mechanical properties, e.g. hardness, wear resistance, etc. Owing to the exceptional engineering properties of magnesium alloys ample attempts have been made in last few decades to develop the suitable surface protection techniques. In this article the advances of chemical conversion coatings on the magnesium alloys are discussed for ready reference of users.

In der Corona Krise wird viel darüber lamentiert, dass Menschen auf Abstand von anderen achten müssen, die sie in Supermärkten, auf Spielplätzen oder in den Straßen treffen. Leider ist die einfachste Möglichkeit, Menschen aus dem Weg zu gehen, derzeit versperrt. Gemeint ist das Reisen, das solange unterbleiben muss, solange keine Hotels geöffnet sind und auch die Gastronomie erst wieder auf die Beine kommen muss. Reisen gehört zu den großen Vergnügungen von Menschen, wie jeder von sich selbst weiß und sich historisch durch den Hinweis belegen lässt, dass mit dem Aufkommen der Eisenbahn „Europa in einen Zustand der permanenten Bewegung“ geraten war, wie es die schottische „Edinburgh Review“ um 1860 feststellte, als erstmals nicht nur alle Hauptstädte, sondern auch kleinere Orte mit der Eisenbahn erreicht werden konnten. Als eine Folge kamen nicht nur Touristen in Massen, worüber sich selbst Theodor Fontane beklagte – „Die ganze Welt verreist heutzutage“. Es entstand zudem die Tourismusindustrie, die zu Mengen von Menschen führte, die vor sogenannte Sehenswürdigkeiten geschleppt wurden und dort in ihre Reiseführer starrten, so wie sie sich heute in ihre iPhones versenken.

• Prof. Harald Kuhn leitet Fraunhofer ENAS
• Elisabeth Richter auf der Überholspur
• Ausgezeichnete Masterarbeit von Max Weihermüller

• Der Heinz Leuze Preis 2019 geht an Kevin Krautscheid
• 3River Metal Group setzt auf verlässliche europäische Lieferketten
• Software-Modul weist besseren Brandschutz durch Feuerverzinken nach
• Ansprüche aus der Betriebsversicherung
• FMB: Zuliefermesse Maschinenbau mit neuem Schwerpunkt Oberflächentechnik
• KI unterstützt Fachkräfte bei der Montagearbeit
• Gedruckte Magnete
• Inhaber – nicht Mitinhaber
• ifo registriert zunehmenden Optimismus bei Eporteuren
• IMO, Enayati und Gravitech spenden
• LSV nutzt elektrisch angetriebenen Plattformwagen von Dimos
• KST ist bester Dienstleister der Federnindustrie
• In eigener Sache: Preise für Abonnements und Netzwerkeinträge steigen leicht

Weder die Kollegen von der Publikumspresse noch die der Fachpresse könen sich heutzutage über Leserzuschriften freuen. Der moderne Leser schweigt und lässt den Redakteur alleine in seinem Stübchen schmoren. Darüber beklage ich mich nicht, es ist auch kein Vorwurf an Sie, ich selber bin ja genau so. Umso mehr freuen wir uns aber, dass die Resonanz auf die „neue Galvanotechnik“ so zahlreich und so positiv ausfiel. Wir haben wirklich viele Zuschriften und Anrufe bekommen, die sich mit uns über das tolle neue Layout und die neuen Impulse gefreut haben. Klar, es gab auch Kritik, doch diese hielt sich sehr in Grenzen, beschränkte sich auf zwei Meinungen. Eine Auswahl der Stimmen haben wir Ihnen auf Seite 1441 zusammengestellt.

Rückblick auf die Vorträge zur Achema ‘73 in Frankfurt a. M.: Das Europäische Treffen für Chemische Technik 1973 in Frankfurt am Main fand in diesem Jahr vom 20. bis 27. Juni statt und umfaßte folgende Veranstaltungen:

1.) Achema ’73, 17. Ausstellungstagung für chemisches Apparatewesen (siehe unseren Bericht in Heft Nr. 8/1973).
2.) Festsitzung und Vortragstagung der Gesellschaft Deutscher Chemiker.
3.) Festsitzung der Verfahrenstechnischen Gesellschaft im Verein Deutscher Ingenieure.
4.) Internationales Kolloquium der Internationalen Vereinigung für soziale Sicherheit.
5.) Tag des Deutschen Atomforums.
6.) Jahrestagung

Rückblick auf die Fachmesse ACHEMA 73: Über 170 000 Besucher aus aller Welt zählte die ACHEMA 73, die als 17. Ausstellungs-Tagung für chemisches Apparatewesen vom 20. bis 27. Juni 1973 in Frankfurt/M. durchgeführt wurde. Interessant waren im Bereich der Betriebstechnik die Fortschritte in der Hochdruckverfahrenstechnik, wo die Betriebsdrücke z. B. in der Polyäthylenerzeugung bei über 2500 atü liegen. Dies wiederum erforderte die Entwicklung von noch druckfesteren Stählen.

Bericht über den derzeitigen Stand von Forschungsarbeiten: Die Arbeitsgruppe „Galvanotechnik“ der Deutschen Forschungsgesellschaft für Blechverarbeitung und Oberflächenbehandlung e. V. betreibt ihre Forschungsaufgaben unter Mitarbeit von Mitgiiedern dieser Arbeitsgruppe. Weitere Mitarbeit leistet der Forschungsbeirat der Deutschen Gesellschaft für Galvanotechnik e. V. und außerdem sind weitere Mitarbeiter vorhanden, weiche in den letzten Jahren bereits Anregungen gaben. Die Deutsche Forschungsgesellschaft gab im Rahmen ihres Jahresberichtes 1972 in den DFBO-Mitteilungen (Nr. 6 vom Juni 1973) einen Überblick zur geleisteten Arbeit und den abgeschlossenen und laufenden Forschungsvorhaben.

Eine Großanlage zur chemischen Vernicklung nach dem Kanigen-Verfahren wurde bei der Firma Heinrich Schnarr oHG in der Bundesrepublik Deutschland in Betrieb genommen, die von der Firma Blasberg erstellt wurde. Unser Bericht gibt einen Einblick über das Verfahren, die Anlage und die gegebenen Möglichkeiten.

A large plant for chemical nickel plating by the Kanigen process was put into operation by the firm of Heinrich Schnarr OHG in the German Federal Republic; It was built by the firm of Blasberg. Our report gives an account of the process, the plant and what they can produce.

Es darf festgestellt werden, daß diese Arbeit wohl die erste gründliche und zusammenfassende Veröffentlichung über die Möglichkeiten der Emulsionstrennung darstellt unter Auswertung der einschlägigen Literatur. Der derzeitige technische Stand wird dargestellt. Tenside / Wasser-in-Öl-Emulslonen / Öl-in-Wasser-Emulslonen / Ölbelastung des Wassers / Ölaufbereitung versch. Art / Emulsionstrennung der möglichen Arten, wobei alle Möglichkeiten berücksichtigt werden. Erläuterungen anhand von Schemazeichnungen und Bildern.

The present paper can truly be looked upon as the very first detailed study being published on the subject of emulsions and possibilities of emulsion-separation. Taking the literature available on this subject as a basis, the author shows the present-day technical status of this field, discussing topics such as: tensides, water (in oil) emulsions, oil (in water) emulsions, oil contents in water, oil treatments of different kinds, as well as possibilities of emulsion seperation. Several diagrammes and photos illustrate this valuable review.

In Versuchsreihen wurde Furfural als Glanzzusatz in galvanischen Bädern untersucht. Es wurde festgestellt, daß der sich durch chemische Reaktion bildende Furfurylalkohol für die Glanzwirkung wesentlich verantwortlich ist. Dieser ist auch sehr stabil und als Glanzzusatz in modernen Hochleistungsbädern sehr brauchbar.

In this paper ’’Fufural”, a new type of brightener for electroplating solutions is introduced. This brightener has been examined in a series of tests described in the paper. The tests show that the brightening effect is mainly achieved by Furfuryl-alcohol produced by chemical reaction of Furfural. This brightener has proved to be very stable and well suited as brightening agent for modern high efficiency plating solutions.

In chemischen Verkupferungsbädern wird Kupfer in Form von Kupfersulfat oder Kupferchlorid zugeführt. Die Konzentration des Kupfers in der Lösung ist für die qualitative Abscheidung entscheidend. Die Arbeit bescheibt Möglichkeit und Vorrichtung zur automatischen Kontrolle und Regelung bei der chemischen Verkupferung.

Copper is added to chemical coppering baths in the form of copper sulphate or copper chloride. The concentration of the copper in the solution is important for the qualitative deposition. The paper discusses the possibility of automatically controlling chemical copper plating and the apparatus employed.

Bel der Neutralisation von Spülwässern von der sauren Verzinkung bereitet die Ausfällung des Zinks keine Schwierigkeiten. Ein Diagramm zeigt die Werte. Die Zink-Ionen eines Spülbades bilden bei pH 8.6 keine beständigen Ionen, durch welche die Hydroxidbildung beeinflußt wird. Es werden die Ergebnisse von Untersuchungen eines bestimmten Elektrolyten beschrieben: Kenlevel der Kenvert Int. Corp.

In the present paper the author deals with the neutralisation of rinsing waters from acid zinc plating. He shows that the precipitation of zinc in the neutralisation process causes no problem at all, since at a ph-value of 8.6 no stable ions are produced which could influence the formation of hydroxides. Tests carried out with the zinc plating solution type KENLEVEL supplied by Messrs. Kenvert Int. Corp., are described in full, the results being indicated in diagrammatic sketches.

Dieser Bericht wertet die Erfahrungen und Erkenntnisse einer Studienreise nach den USA aus im Hinblick auf die Beseitigung und Aufarbeitung von Abwässern aus der Galvanotechnik. Die in den USA angestrebten Grenzwerte für Abwässer werden in einer Tabelle aufgezeigt. Es wird für die kommenden Jahre mit strengeren Maßstäben zu rechnen sein. Ein Ausblick schließt die kritischen Betrachtungen ab. Durchlaufanlagen für die Abwasser-Aufarbeitung werden neben Ionenaustauschern auch weiter Bedeutung behalten. Die Rückgewinnung von Wertstoffen gewinnt mehr und mehr an Interesse.

This report evaluates the experiences and information derived from a study tour of the USA to examine the disposal and treatment of effluents from electroplating processes. The limiting values for effluents aimed for in the USA are shown In a table, More severe requirements can be expected in the coming years. The future critical considerations are examined. Continuous plants for effluent treatment as well as ion exchange will become increasingly important. The recovery of valuable materials is becoming more and more interesting.

Diese Übersicht gibt eine Zusammenfassung der Entwicklungen von Verfahren und Einrichtungen auf dem Gebiet der Galvanotechnik. Die Tendenzen der Entwicklung werden beschrieben und welche Verfahren für welche Zwecke heute im Vordergrund der Entwicklung stehen. Dabei finden auch die Einrichtungen und die Überwachung der Arbeitsweisen und der Elektrolyte Berücksichtigung. Der kritische Überblick zeigt auf, wo heute die Schwerpunkte liegen und auch, wo sie künftig zu suchen sind, so daß sich abschließend die Zielsetzung der Galvanotechnik erkennen läßt, die der Autor aufzeigt.

This review gives a summary of the developments in piant and processes in the field of electrodeposition. The trends in development are described, and the processes which are most important for different purposes are considered. Apparatus for the control of the processes and electolytes are referred to. The critical review shows where the emphasis lies at the present time and the direction which it is likely to take in the future; this enables the author to indicate also the objectives of the technology of electrodeposition.

Die Jahrestagung 1973 der Deutschen Gesellschaft für Galvanotechnik wird dieses Mal unter der Mitwirkung der österreichischen Gesellschaft für Oberflächentechnik und der Schweizerischen Galvanotechnischen Gesellschaft als Dreiländertagung am 27. und 28. September 1973 in Lindau durchgeführt. Durch die Wahl von Lindau als Tagungsort im Dreiländereck des Bodensees sollte es unseren Schwestervereinigungen möglich sein, sich mit einer größeren Zahl von Mitgliedern und Gästen zu beteiligen. Aber auch für unsere deutschen Mitglieder und Gäste ist Lindau eine Reise wert. Lindau, eingebettet in die fruchtbare Landschaft des Bodensees und schon im 15. Jahrhundert als „Schwäbisches Venedig“ bekannt, besticht noch heute durch seine liebenswerte Atmosphäre, seine verträumten Gassen und Winkel sowie seine hübschen Bauten aus Renaissance und Barock und last not least durch seine anheimelnden Lokale und Kneipen.