Artikelarchiv Galvanotechnik

Teil 4 in Nr. 2/1967) Anhand von ca. 300 zitierten Literaturstellen, die in einer Liste zusammengefaßt sind, werden die Fortschritte, Entwicklungen und Tendenzen der Arbeitsweisen und Einrichtungen in der Edelmetall-Galvanotechnik beschrieben. Dabei sind bei den Literatur-Hinweisen diejenigen Veröffentlichungen getrennt gehalten, welche sich auf die Jahre 1965/1966 bezüglich der Auswertung beziehen.

This is a report of the developments and progresses made in precious metal finishing. On the basis of about 300 quotations of modern literature on the subject the author reviews developments, progresses and tendencies in modern precious metal plating and finishing with regard to processe as well as equipment. All literature references are compiled in a list in which references of all publications evaluated in 1965/1966 only, are stated separately.

Das Reinigen mittels Ultraschall hat sich immer mehr in der industriellen Praxis durchgesetzt. Umwälzende Neuerungen hat es zwar in der letzten Zeit auf diesem Gebiet nicht gegeben, dafür hat sich aber der Anwendungsbereich vielfältig erweitert. Hauptsächlich wird das Ultraschallreinigen auch heute noch zum restlosen Entfernen von Polier-, Schleifmittel- o. ä. Staubresten eingesetzt, sei es nun bei der Vorbehandlung vor dem galvanischen Veredeln oder im Rahmen einer Endfertigung. Hierbei werden meist die früher beschriebenen „Plattenschwingerwannen“ benutzt, d. h. Reinigungswannen, die im Boden oder in einer Seitenwand einen oder mehrere Plattenschwinger enthalten, und in denen durch geeignete Dimensionierung ein „Schwingwannen-Effekt“ auftreten kann.

Es werden die Ergebnisse einer Untersuchung für den Zusatz von Natriumgluconat in alkalischen Entfettungs- und Entrostungsbädern behandelt. Natriumgluconat besitzt eine Anzahl sehr günstiger Eigenschaften. Durch sein sequestierendes Vermögen bietet es die Möglichkeit zur Komplexbildung von Metallionen, was u. a. der enthärtenden Wirkung des Wassers zugute kommt. Durch die emulgierende und entfeuchtende Wirkunq wird die Entfettung verbessert und die Badzeit stark verkürzt, was für automatische Einrichtungen sehr wichtig ist. Ferner werden von den zu entrostenden Materialien die entfernten Oxide In Lösung gehalten. Die Verwendung von Natriumcyanid in Entfettungs- und Entrostungsbädern kann vermieden werden.

Im Aufträge des International Council for Electrodeposition and Metal Finishing veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Galvanotechnik e. V., Düsseldorf, während und nach der Hannover-Messe 1968 die »7. Internationale Tagung für Oberflächentechnik der Metalle«. Die organisatorische Durchführung liegt in den Händen der Deutschen Messe- und Ausstellungs-AG, Hannover. Die Tagung, die ursprünglich in Berlin abgehalten werden sollte, wird am letzten Messetag (Sonntag, den 5. Mai) eröffnet und endet mit einer Reihe von Exkursionen am Donnerstag, dem 9. Mai. Die wissenschaftlichen Fachvorträge und Referate finden am Montag, Dienstag und Mittwoch dieser Tagungswoche in der Stadthalle Hannover statt.

Während bei der Verwendung von cyanidischen elektrolytischen Entrostungsbädern mit relativ einfachen Rezepturen eine brauchbare Wirkung erzielt wird, müssen bei cyanidfreien Bädern (mit chelatbildenden Produkten) die Eigenschaften durch eine spezifische Zusammensetzung und Betriebsweise berücksichtigt werden. Bei cyanidischen Entrostungsbädern wird bei der üblichen Entgiftung mittels Natriumhypochlorit der Eisencyankomplex nicht zerstört. Die chelatbildenden Lösungen brauchen nicht entgiftet zu werden, das Eisen wird bei Einstellen eines bestimmten pH-Wertes zerstört. Solche Bäder müssen aber frei von anderen Schwermetallionen (Kupfer, Nickel) gehalten werden.

Zur Reinigung metallischer Oberflächen stehen thermische, chemische und elektrochemische Verfahren zur Verfügung. Es werden die chemischen Verfahren besprochen, also wäßrige Lösungen als Reiniger. Diesen Lösungen aus anorganischen Chemikalien, meist Natriumverbindungen, werden weitere Stoffe beigesetzt zur Netzung, Emulgierung und Verseifung. Den Spülvorgängen kommt besondere Bedeutung zu (Zwischen- und Endspülung).

There are thermic, chemical and electro-chemical processes for the cleaning of metal surfaces. The present paper deals with chemical cleaning processes, in other words, with acqueous alkaline cleaners. These cleaning baths are made up of unorganic chemicals – usually sodium compounds – with several additives such as wetting agents and agents for efficient emulsification and saponification. Both, intermediate and final rinsing are of great importance for the cleaning process and are, therefore, included in this full discussion of alkaline cleaning.

In diesem Aufsatz wird das Entfetten und Reinigen mit organischen Lösungsmitteln behandelt. Die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Tri und Per (Trichloräthylen und Perchloräthylen) werden mit ihren Daten aufgezeichnet und besprochen. Für die Prüfung von Tri und Per sind Methoden für die Säurebestimmung (auch mittels pH-Papier) angegeben, ebenso für das Neutralisieren. Anschließend werden die chlorierten-fluorierten Kohlenwasserstoffe besprochen (Frigen, Freon, Kaltron usw.}. Neben dem Metallentfetten widmen sich weitere Abschnitte der Arbeit dem Metalltrocknen und dem Regenerieren von Lösungsmitteln (Destillation) und abschließend kommen Sicherheitsvorrichtungen zur Sprache.

Reinigen, Entfeilen, Entrosten: Diesem Thema widmet sich der Inhalt des vorliegenden Heftes. Es ist eine bekannte Tatsache, daß in der Praxis der Galvanotechnik immer wieder Fehlerquellen auftreten, die sich nicht einwandfrei identifizieren lassen. Eine sorgfältige Untersuchung zeigt dann, daß die Ursache des Fehlers meist bei der Reinigung und Entfettung lag. Die oft erst nach der Galvanisierung sichtbaren „Schleier“ und „Ölporen“ sind auf eine ungenügende Vorreinigung zurückzuführen. Die Teile müssen dann nachpoliert, erneut galvanisiert oder ganz entmetallisiert werden. Eine weitere, oft noch gefährlichere Fehlerquelle stellt die Verschleppung von Metallabrieb, Pastenrückständen, Ziehfetten und Festkörpern in die nachfolgenden galvanischen Bäder dar. Das Ergebnis ist eine häufig zu Unrechter Zeit erforderliche Generalreinigung des Elektrolyten mittels Aktivkohle und Oxydationsmitteln, verbunden mit Zeitverlust, Ärger und Kosten.

Ausführliche Referate über Vorträge auf Veranstaltungen in den Bezirksgruppen der „Deutschen Gesellschaft für Galvanotechnik“.

• Konzentrataufbereitung mit lonenaustausdiem
• Terminplan der Bezirksgruppen der DG
• Schrauben und Muttem
• Österreichisdie Gesellschaft für Oberflädientedinik
• Die Oberflächenbehandlung von Aluminium
• Besichtigung Steyr-Daimler-Puch in Graz
• Exkursion der ÖGO-Landesgruppe Steiermark/Kämten
• Veranstaltungstermine der Österreichischen Gesellschaft für Oberflächentechnik
• Informationen
• Veranstaltungsplan 1967
• Wichtiges in Kürze
• Neues aus der Fachwelt
• Hier sprechen die Lieferfirmen
• Patentschau
• Neue Fachbücher

Kurzfassungen der Referate auf der galvanotechnisch Vortragsveranstaltung in Gottwaldov/Tschechoslowakei vom 15.–18. 11. 1966:

Dr. J. M. Odekerken, Korrosionsschutz bei Doppelschichten (Glanznickel/Chrom): In vielen Fällen werden heute noch einfache Glanznickelschichten verwendet, welche mit einer normalen Chromschicht überzogen werden. Auf Werkstücken aus Eisen erzielt man gute Resultate bei einer Nickelschichtdicke von 40–50 Mikron. Der Korrosionsschutz wird besser, wenn man Doppelnickelschichten verwendet. Gute Resultate erzielt man mit der mikroporösen Verchromung. Bei der Glanzvernicklung wird die Unterkupferung aus cyanidischen und ergänzenden sauren Kupferbädern mit Erfolg angewendet.

Dipl.-Ing. H. Löffler, Kupfersulfamatbäder für die Galvanoplastik:Es wurden Untersuchungen durchgeführt an 100 /.im starken Kupferniederschlägen (für Kupferfolien, Starkverkupferung von nichtleitenden Werkstoffen). Wie die Untersuchungen über die Beständigkeit des Elektrolyten zeigten, reichert sich das Kupfersulfamatbad durch Hydrolyse mit Sulfationen an, wodurch die Eigenschaften beeinflußt werden.

Eigenbericht des Verlages von der „Electronica 66“: Vom 20. bis 26. Oktober 1966 fand auf dem Münchener Messegelände zum zweiten Male die Internationale Fachausstellung elektronischer Bauelemente und zugehöriger Meß- und Fertigungseinrichtungen statt. Wie im Jahre 1964 war die Fachmesse mit der dreitägigen Tagung „Mikroelektronik“ verbunden. Die Hauptthemen der insgesamt 42 Vorträge in der Kongreßhalle des Ausstellungsgeländes befaßten sich mit den neuen Bauelementen der Mikroelektronik, mit ihrer Herstellung und ihrer Anwendung. Die fünf Hallen mit einer Ausstellungsfläche von 20.000 m2 boten etwa 800 Ausstellern Platz. Die Stände waren schräg versetzt, übersichtlich nebeneinander angeordnet. Insgesamt über 20.000 Fachbesucher hatten die Gelegenheit wahrgenommen, diese Ausstellung zu besuchen.

Magnetische und elektromagnetische Verfahren dienen zur Bestimmung von Isolier- oder nichtmagnetischen Metallschichten auf Eisen, Eisenlegierungen usw. Es werden Geräte gezeigt und beschrieben wie z. B. „Permascope“ und „Betascope“ der verschiedenen Typen.

This paper deals with magnetic and electromagnetic methods for the determination of the thickness of insulating or non-magnetic metal coatings on iron and iron alloys. Suitable equipment such as the socalled „Permascope“ and „Betascope“ of different types are described and discussed in all detail.

Anhand von ca. 300 zitierten Literaturstellen, die in einer Liste zusammengefaßt sind, werden die Fortschritte, Entwicklungen und Tendenzen der Arbeitsweisen und Einrichtungen In der Edelmetall-Galvanotechnik beschrieben. Dabei sind bei den Literatur-Hinweisen diejenigen Veröffentlichungen getrennt gehaiten, weiche sich auf die Jahre 1965/1966 bezüglich der Auswertung beziehen.

This is a report of the developments and progresses made in precious metal finishing. On the basis of about 300 quotations of modern literature on the subject the author reviews developments, progresses and tendencies in modern precious metal plating and finishing with regard to processes as well as equipment. All literature references are compiled in a list in which references of all publications evaluated in 1965/1966 only, are stated separately.

Die Arbeit befaßt sich mit glasfaserverstärkten Kunststoffen und ihrem Einsatz in der Galvanotechnik. Es werden wichtige praktische Ratschläge vermittelt. Glasfaserverstärkte Kunststoffe kommen als Behälterauskleidungen in Betracht, als selbsttragende Wannen und auch als Überzug bzw. Auskleidung bei Betonwannen. Auch Rohrleitungen lassen sich aus glasfaserverstärktem Kunststoff hersteilen, ebenso wird die Frage der Fußbodenbeschichtung besprochen.

This paper deals with plastic materials reinforced with glass fibre, as being used in modern electroplating engineering. These materials are employed for tank linings, for coatings, for linings of concrete tanks and even as self-supporting containers. Pipework can also be manufactured of such glass fibre reinforced plastics. The author discusses the whole subject in full including the question of making entire workshop floors out of this type of material. Valuable practical hints and advices are also included.

In diesem Aufsatz zeichnet sich der Versuch einer Bilanz ab über die Frage, ob mikrorissige oder mikroporige Verchromung vorteilhafter ist. Doppelchrom ist hinsichtlich des Korrosionsschutzes dem mikroporigen Chrom leicht überlegen. Der Autor kommt außerdem zu dem Schluß, daß diese beiden Arten von Chromüberzügen den aus einem schwefelsauren Chrombad erzeugten überlegen sind.

This paper states the results of a comparison between micro-cracked chromium deposits on the one hand, and micro porous chromium deposits on the other. With regard to an optimum corrosion resistance, double chromium is the unrivalled process and is to be preferred to micro porous chromium. The author maintains that without any doubt, both, micro-cracked and micro porous chromium deposits are of much better quality than that of chromium coatings deposited from a sulphuric chromium solution.

Es wird ein neues Verfahren für die kathodische und anodische Kunststoffabscheidung auf Metall beschrieben. Das Verfahren wird auch vergleichend gegenübergestellt mit der elektrophoretischen Lackabscheidung. Es können eine Vielzahl von Kunststoffen nach diesem Verfahren abgeschieden werden, auch auf Massenteilen. Das Verfahren ist wirtschaftlich.

In this paper a new method is described for the cathodic and anodic deposition of plastics on metal parts. The author compares this new process with the technique of electrophoretic painting and points out the very economical operation. He further shows that by the use of this method a great number of plastic materials can be deposited on a great variety of metal parts including even mass produced articles.

Es besteht darüber kein Zweifel, daß die galvanische Vernicklung eines der meist angewandten Verfahren der Galvanotechnik ist. Obwohl um das Jahr 1840 von verschiedenen Forschern schon versucht wurde, Nickel galvanisch abzuscheiden, gelang es erst in den Jahren 1842/43 R. Böttger in Frankfurt a. M., brauchbare Nickelüberzüge durch elektrolytische Fällung aus dem Doppelsalz Nickel-Ammonsulfat herzustellen. Es dauerte aber noch Jahrzehnte, bis die technische Auswertung der Vernicklung erfolgen konnte. Zahlreiche Patente kennzeichnen die Entwicklung. Von entscheidender Bedeutung waren die Arbeiten von Watts um 1916 mit der Einführung von Nickelsulfat-Nickelchlorid-Elektrolyten unter Zusatz von Borsäure. Unsere heutigen Nickelbäder arbeiten auch jetzt noch auf dieser Grundlage. Aber erst die Entwicklung der Glanzvernicklung hat die weite Verbreitung dieses galvanischen Verfahrens gefördert. Die ersten, wirklich brauchbaren Erfolge in der glänzenden Abscheidung von Nickel verdanken wir Professor Dr. Max Schlötter, der den Nickelelektrolyten aromatische Sulfonsäuren zusetzte. Im Jahre 1934 wurde ihm das erste (amerikanische) Patent dafür erteilt, dem weitere folgten. Später war es Weisberg, der sich den Zusatz von Kobalt und Formiat für die Glanzvernicklung patentieren ließ.

Ausführliche Referate über Vorträge auf Veranstaltungen in den Bezirksgruppen der „Deutschen Gesellschaft für Galvanotechnik“.

• Wasserstoffdiffusion und ihre Auswirkung
• Neuere Methoden für eine rüdestandsfreie Reinigung und fleckenfreie Trocknung
• Anwendung glasfaserverstärkter Kunststoffe in der Galvanotechnik
• Stromlose Vernicklung
• Bezirksgruppe Stuttgart
• Bericht über Mitgliederversammlung und Filmvortrag „Nickel“
• Terminplan der Bezirksgruppenveranstaltungen von der DG
• Wichtiges in Kürze
• Neues aus der Fachwelt
• Hier sprechen die Lieferfirmen
• Patentschau
• Neue Fachbücher

Über die Schwingungskorrosion und ihre Bedeutung für das Betriebsverhalten von Konstruktionsteilen des chemischen Apparatebaues Herrn Privatdozent Dr. rer. nat. Heinz Spähn, Leiter des Malerialprüfungsbetriebes der BASF in Ludwigshafen, wurde am 9. 12. 1966 der Dechema-Preis 1965 der Max-Buchner-Forschungsstiltung in Höhe von DM 10 000.- zuerkannt. Diese Ehrung erhielt er für seine Arbeiten zur Aufklärung des Mechanismus der Schwingungskorrosion. Damit wurden Wege gewiesen, diese besonders für das Betriebsverhalten chemischer Apparate gefährliche Erscheinung zu bekämpfen. Mit dem Dechema-Preis wird jährlich eine überragende, zur Veröffentlichung gelangte Forschungs- oder Entwicklungsarbeit auf dem Gebiet der technischen Chemie und des chemischen Apparalewesens ausgezeichnet, unter Bevorzugung von Arbeiten jüngerer Forscher und von Arbeiten grundsätzlicher Bedeutung, die eine weitere Entwicklung erwarten lassen.

Am 20. und 21. Oktober 1966 fand an der TH Ilmenau das XI. Internationale Kolloquium statt. Unter dem Thema „über neue Probleme der Galvanotechnik“ beteiligten sich in der Sektion Elektrochemie und Galvanotechnik 150 namhafte Fachleute aus Bulgarien, Polen, Rumänien, der CSSR und der UdSSR sowie aus Westdeutschland und der DDR. Im folgenden werden die wesentlichen Ergebnisse der Vorträge zusammengetaßt; Prof. Dr. E. Raub, Schwäbisch Gmünd Untersuchungen über das Verhalten einiger organischer Zusätze in Nickelbädern: Prof. Raub deutete zunächst darauf hin, daß die elektrolytische Kristallisation glänzender 48 und einebnender Nickelniederschläge erst durch den Einfluß von Elektrolytzusätzen möglich wird. Diese Zusätze bzw. deren Abbauprodukte können sich adsorptiv an der Elektrodenoberfläche anlagern und werden teilweise in die wachsende Schicht mit eingebaut.