Artikelarchiv Galvanotechnik

Praktischer Wink für das Arbeiten mit Galvanisierglockenapparaten: Die meisten der in den Betrieben vorhandenen Galvanisierglocken sind so konstruiert, daß die Anode ungefähr parallel zur Elektrolytoberfläche in der Glocke eingebracht ist; ihre Stellung läßt sich praktisch nur in der Eintauchtiefe verändern. Praktische Versuche haben ergeben, daß eine Aufhängung der Anode, die es gestattet, diese parallel zur sich bildenden Warenebene zu bringen, vorteilhafter ist. Wenn man in der laufenden Glocke eine gut fallende Ware beobachtet, so sieht man, daß sich eine Warenebene bildet, die ungefähr in einem Winkel von 45° zur Mittelachse und 60° zur Waagerechten steht.

Von Jahr zu Jahr nimmt die Leipziger Messe wieder an Bedeutung zu. Der wachsende Zuspruch von Ausstellern, Käufern und Besuchern aus der Bundesrepublik und fast allen Ländern der Welt unterstreicht diese Entwicklung. VEB Galvanotechnik, Leipzig – 05 zeigten verschiedene Neuentwicklungen galvanischer Einrichtungen und deren Zubehör. Ein Wanderbad und ein Ringbad waren im Modell ausgestellt. Großes Interesse fand die Trommelstraßenanlage zur Galvanisierung von Massenartikeln. Die einzelnen Badgruppen sind nach dem Baukastenprinzip konstruiert, dadurch ist es möglich, Verfahrensänderungen ohne Schwierigkeiten durchzuführen. Handelt es sich um Massenteile, bei denen einfadie elektrolytische Entfettung genügt, so kann diese in der Galvanisiertrommei erfolgen. Die erforderlichen Expositionszeiten können durch optische oder mechanische Signaleinrichtungen geregelt werden.

Wenn auch, wie der Übersetzer des „Langford“ in seinem Vorwort vorausschickt, in der deutschsprachigen Buchliteratur sich bereits verschiedene Werke mit der Analyse galvanischer Bäder befassen, steht doch eindeutig fest, daß es bisher kein Werk gab, das dieses Thema derart vielseitig und erschöpfend behandelt, wie es das nunmehr von R. Springer ins Deutsche übertragene Werk tut. Selbst wer jahrelang mit galvanischen Bädern und deren Analyse zu tun hat, ist überrascht, welche Fülle des Stoffes in diesem neuen Buch vorliegt und bemerkt erst nach seiner Kenntnis, daß hier eine klaffende Lücke bestanden hat, die nun geschlossen wurde und erfreulicherweise so glücklich geschlossen wurde.

Die Schleifmittelindustrie befaßt sich u. a. mit der Herstellung von Hartmetall- oder Widiascheiben, d. h. von Schleifscheiben, Töpfen, Ringen und Sonderformen gebundener Schleifmittel aus Silicumcarbid zur Bearbeitung von Hartmetallen. Auf geeignete Korngrößen abgesiebte Schleifkörnungen, die von der Schmelze bezogen werden erfahren nach bestimmten Mischungsverhältnissen eine Vermengung mit keramischen Bindungen, die bei Porzellanbrenn-Temperaturen nach der Formgebung durch Preß-, Gieß- oder Stampfverfahren eine kompakte Sinterung zu einer keramischen körperlichen Einheit durchmachen.

In Heft 8/1956 veröffentlichten wir vom gleichen Autor einen Aufsatz über Färbungen auf Kupfer und Messing. Nachfolgend werden Färbungen auf Eisen beschrieben. Berichtigung: Auf Seite 349 des Aufsatzes in Heft 8/1956 muß am Schluß des Abschnittes „g) Patina“ (auf Kupfer und Messing) noch folgender Zusatz ergänzt werden: Um ein leuchtendes Grün zu erhalten, taucht man in Ammoniumchloridlösung, soll der Ton jedoch blau werden, so taucht man in Natronlauge. Wir bitten unsere Leser um Beachtung dieser Ergänzung. In diesem Zusammenhang sei erneut darauf verwiesen, daß weitere erprobte Rezepte für Metallfärbungen zu finden sind in der 3. Auflage (1956) des Buches Krämer, „Metallfärbung und Metallüberzüge ohne Stromquelle“. Eugen G. Leuze Verlag, Saulgau/Wttbg.

Bisher erschienen folgende Veröffentlichungen dieser Aufsatziolge an dieser Stelle: 1) Heft 10/1956: Allgemeines über die Filtration und ihre Bedeutung in der Galvanotechnik, Ursachen der Unreinlichkeiten und Filterarten. 2) Heft 11/1956: Die verschiedenen Filtermedien und Filterhilfsmittel mit ihren Besonderheiten. 3) Hefte 1 und 3/1957: Die verschiedenen Typen der Filtergräte. Die heutige Fortsetzung bringt die Beschreibungen weiterer Filtergeräte. Es gibt auch eine Reihe von Filteraggregaten, die in jedem Falle vor der Filtration galvanischer Bäder mit einer Anschwemmschicht versehen werden. Eine typische Art dieser Filter ist das Metafilter der Firma The Metafiltration Co., Ltd., Hounslow, England. Obgleich die Metafiltration schon seit langem bekannt, ist die Ringform dieser Metafilter mit der besonderen Ausbildung und Anpassung der Ringe eine gute Lösung zur Erzielung einer großen Oberfläche und für das Haften des Anschwemmittels.

Auf der Gründungssitzung des Arbeitsausschusses „pH-Meßtechnik“ im Deutschen Normenausschuß am 24. Februar 1954 in Essen wurde als vordringlich angesehen, eindeutige Begriffsbestimmungen für die pH-Meßtechnik zu schaffen. Zunächst sollten die grundlegenden Begriffe der pH-Messung festgelegt werden, soweit sie für Laboratorium und Betrieb von Bedeutung sind.

Wir bringen nachstehend einen Beitrag für die Praxis zum Thema der Betriebsüberwachung galvanischer Bäder. Es bedarf in diesem Zusammenhang der Erwähnung, daß kürzlich im Verlag Eugen G. Leuze, Saulgau / Wttbg. die einzig autorisierte deutsche Ausgabe des Buches „Langlord“ erschienen ist, wofür die deutsche Bearbeitung Dr. Rieh. Springer besorgte. Der Titel dieses Buches lautet „Die Analyse galvan. Bäder und anderer Lösungen zur Oberflächenbehandlung von Metallen“. Diese bemerkenswerte Neuerscheinung beinhaltet praktisch lückenlos alle Anweisungen für die Betriebsüberwachung galvanischer Bäder mit Analysen-Vorschriiten sowohl für den Chemiker, wie auch für den Galvaniseur.

Der fachlich orientierte Leser wird mit Recht annehmen, daß sich die Anwendung des Ultraschalls in der Galvanotechnik auf die Vorbehandlung der zu plattierenden Flächen beschränken wird. In vorhergegangenen Arbeiten in dieser Zeitschrift wurde darüber ausführlich berichtet. Die bei genügend intensivem Ultraschall auftretende Hohlraumbildung (je nachdem mit Kavitation oder mit Pseudokavitation bezeichnet) ist im wesentlichen für den Reinigungseffekt verantwortlich. Im Gegensatz zu mechanischen Reinigungsverfahren erfolgt bei der Ultraschallreinigung auch eine Säuberung von kleinen Löchern, Rissen usw., was bei vielen Anwendungsgebieten von außerordentlicher Bedeutung ist.

Bei Erscheinen des vorliegenden Heftes hat die Deutsche Industrie-Messe in Hannover 1957 ihre Tore geschlossen. Das nächste Heft dieser Fachzeitschritt wird den umfassenden Fachbericht bringen. Die Fachgespräche auf der Messe in Hannover, die wir auch an unserem Messestand des Verlages mit zahlreichen in- und ausländischen Fachleuten führten, zeigten manche Probleme auf, die in der Fachwelt aktuell sind. Nur einige davon wollen wir kurz umreißen. Die Automation hat auch in der Galvanotechnik aut die Arbeitsweisen und Verfahren ihren Einfluß ausgeübt. Diese Entwicklung schreitet fort. Sowohl beim Schleifen und Polieren, bei der Vorbehandlung und bei der Aufbringung metallischer Überzüge werden die Vorteile bei halb- und vollautomatischer Arbeitsweise immer mehr erkannt.

Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes, Band IV

• Hier sprechen dm Lieferfirmen
• Patentschau: Erteilte Patente, Patent-Anmeldungen, Gebrauchsmuster
• Neue Fachbücher

Fleckige Ausblühungen auf verkadmetem Eisen:
Frage: Auf breiten, verkadmeten Eisenschienen bilden sich nach einiger Zeit schwarze, fleckige Ausblühungen. Die Ware wird nach der Plattierung gespült, in verdünnter Salpetersäure geglänzt, dann zweimal kalt gespült und in der Schleuder getrocknet.
Antwort: Wenn die Kadmiumüberzüge nach der Galvanisierung gut aussehen, dann kann der Fehler nicht vom galvanischen Bade herrühren. Dem Wortlaut der Anfrage nach muß angenommen werden, daß das Eisen porös ist. In den kleinen Poren bleiben dann Reste der Salpetersäure zurück, diese schwitzen nach einiger Zeit aus und verursachen die Fleckenbildung. Zum Glänzen der Kadmiumüberzüge soll dem Wasser 0,3% konz. Salpetersäure zugesetzt werden. Konzentrierte Lösungen zu verwenden ist nicht ratsam. Die letzte Spülung sollte in warmem Wasser erfolgen, etwa 40° C. Die Eisenteile trocknen dann schneller.

Material-, Energie-, Wasser- und Personalkosten: Wie schon im Teil I und II dieser Veröffentlichung, sollen die Material-, Energie-, Wasser- und Personalkosten auf die Fertigung von je 100 gleichen Gegenständen bezogen werden. Im folgenden Teil soll untersucht werden, wie weit man die entstehenden Kosten unmittelbar auf die galvanisierte Ware übertragen kann. Die Materialkosten und ihre Unterteilung sollen zunächst einer Betrachtung unterzogen werden. Wie schon zu Beginn gesagt wurde, sollen alle Kosten so genau wie möglich ermittelt werden, wobei die Kosten möglichst in einer direkten Beziehung zur Menge der bearbeiteten Ware stehen sollen.

In früheren Veröffentlichungen wurden an dieser Stelle Schleif- und Polieraggregate besprochen, mit denen es möglich ist, bisherige Handarbeit maschinell zu erledigen. Auf Einzelheiten dieser automatischen Schleif- und Poliermaschinen soll heute nicht eingegangen werden. Es wird nachfolgend über neue Erkenntnisse des Einsatzes solcher Automaten berichtet. Grundsätzlich wäre es falsch, zu versuchen, bei den gegebenen deutschen und europäischen Verhältnissen die gleichen Maschinen und Bedingungen vorauszusetzen, die für gleiche oder ähnliche Warenteile zum Schleifen und Polieren in den USA gebräuchlich sind bzw. gelten. Auf diese Tatsache ist an vorliegender Stelle zwar schon mehrfach verwiesen worden, sie muß aber erneut besonders herausgestellt werden.

In Heft 9/1956 der vorliegenden Zeitschrift erschien bereits ein Aufsatz über das Kugelpolieren. Darin wurde bereits auf die Vorteile des Kugelpolierens, als dem wirtschaftlichen Polierverfaren für kleinere Metallwaren, hingewiesen. Dabei wurden vor allem die grundlegenden mechanischen Voraussetzungen kurz dargestellt, die zu einem einwandfreien Ergebnis beim Kugelpolieren (K.P.) führen. Diese mechanischen Grundlagen bestimmen weitgehend die Konstruktion geeigneter Trommelpolieranlagen sowie auch die günstigste verfahrenstechnische Handhabung dieses Verfahrens. Selbst die beste Anlage ergibt einen schlechten Poliereffekt, wenn sie nicht richtig bedient wird. Zudem soll nicht nur ein möglichst hochwertiges Ergebnis erzielt werden, sondern gleichzeitig soll damit eine Kostensenkung verbunden sein.

Die Schwarzfärbung von Kupfer und Kupferlegierungen bereitet auch dem erfahrenen Fachmann gewisse Schwierigkeiten. So kann man mit der bekannten Ammoniakbeize (200 g Kupferkarbonat in 1 Ltr. konz. Ammoniak gelöst) auf den Messingsorten Ms 58 bis Ms 63 sehr gute blauschwarze bis tiefschwarze dekorative Farbtöne erzielen. Bei höheren Kupfergehalten ist aber eine ansprechende Färbung nur noch schwer zu erhalten. Auch auf Teilen, die aus betriebstechnischen Gründen mehrmals gelbgebrannt werden mußten, lassen sich gute Färbungen kaum noch aufbringen.

Die Frage nach dem Verhalten, nach Beständigkeit und Verwendungsmöglichkeiten verschiedener Metalle als Anoden in Chrombädern ist ein viel diskutiertes Thema. In der Literatur und auch von galvanotechnischen Spezialfabriken werden Metalle oder Metall-Legierungen empfohlen, doch scheint es, als ob deren Anwendungsmöglichkeiten gewisse Grenzen gesetzt sind. Mit vorliegender Arbeit berichtet Verfasser über seine Erfahrungen und Beobachtungen hinsichtlich des Verhaltens und der Brauchbarkeit verschiedener Metalle und deren Legierungen als Anoden in Glanz- und Hartchrombädern.

Das Beizen: Die Behandlung der rostbeständigen Stähle unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von der für die unlegierten Stähle üblichen. Die Zunderschichten sind hier nicht einfache Eisen-Sauerstoffverbindungen, da in die Zunderschale schwerlösliche Oxyde der Legierungsmetalle eingelagert sind. Das Chromoxyd, Cr₂O₃ ist in Salz- oder Schwefelsäure unlöslich, meist wird ein Gemisch von Salz-, Salpeter- und Flußsäure angewendet. Das Nickelmonoxyd, NiO, löst sich in Salz- und Salpetersäure, schwerer in Schwefelsäure. Das Molybdäntrioxyd, MoO₃, löst sich in Laugen und in einem Gemisch von Salz- und Salpetersäure. Unlöslich ist es in Salz- oder Schwefelsäure.

Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes, Band IV