Von der Idee bis hin zur Realisierung – Nachhaltigkeit, Recycling, kleinstmöglicher CO2-Footprint und erneuerbare Energien

Von der Idee bis hin zur Realisierung – Nachhaltigkeit, Recycling, kleinstmöglicher CO2-Footprint und erneuerbare Energien

In der NE-Metallverarbeitung gibt es verschiedene Möglichkeiten, um CO2 einzusparen. Dazu gehört die Optimierung von Produktionsprozessen, die Verwendung von energieeffizienten Technologien, die Nutzung erneuerbarer Energien und die Reduzierung von Abfall und Emissionen. Durch die Implementierung dieser Maßnahmen können Unternehmen in der NE-Metallverarbeitung ihren CO2-Fußabdruck reduzieren und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Die Metallindustrie spielt eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von CO2-Emissionen und der Förderung der Nachhaltigkeit. Bei FELDER wurden frühzeitig Perspektiven entwickelt, wie in der NE-Metallindustrie nachhaltig und CO2-neutral produziert werden kann.

Mehr Nachhaltigkeit in Produktion und Verarbeitung

Um den CO2-Ausstoß bei der Produktion zu senken, sollte die Industrie den Anteil an wiederverwerteten Altmetallen erhöhen. Für das Metall Zinn, welches vor allem für Lote im Elektro- und Elektronikbereich sowie für die Weißblechherstellung und Zinnchemikalien genutzt wird, existiert in Deutschland bereits seit geraumer Zeit keine Primärherstellung mehr. Für die Sekundär-Zinn-Gewinnung werden u. a. etwa bei der Lotfertigung Alt- und Neumetalle[*] zurückgewonnen und dem Wirtschaftskreislauf als neue Produkte wieder zugeführt.

FELDER Recycling in LoffenauFELDER Recycling in Loffenau

Im Jahr 2008 erhielt FELDER von der Bezirksregierung Düsseldorf erstmals die Genehmigung, gemäß § 26 Abs. 3 Kreislaufwirtschaftsgesetz, Metallabfälle aus Lötprozessen bei ihren Kunden einzusammeln und der Lotproduktion wieder zuzuführen. FELDER Recycling in Loffenau, Baden-Württemberg, beschäftigt sich ausschließlich mit dem Recyclingprozess zinnbasierter Lotabfälle und ist dafür bereits seit Juni 2000 als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb zugelassen im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.

Lötzinnkrätze bei FELDERLötzinnkrätze bei FELDERFür die Sammlung von Lötzinnkrätze stellt das Unternehmen seinen Kunden kostenlose Pfand-Sammelbehälter zur Verfügung. Somit ist auch der sichere Transport zu den Werken gewährleistet.

Beim Metall Zinn zählt FELDER zu den TOP 3 Unternehmen mit Recyclingrohstoffeinsatz in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kam unlängst die Deutsche Rohstoffagentur, die in einer Studie den ‚Status Quo des Recyclings bei der Metallerzeugung und -verarbeitung in Deutschland'[**] untersuchte.Bereits seit langer Zeit werden Recyclingprozesse auch im Bereich Metallerzeugung genutzt, um einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten. Die Qualität hochwertiger Recyclingrohstoffe ist mit der von Primärrohstoffen vergleichbar, sodass die Industrie diese für die Herstellung ihrer Produkte verwenden und große Mengen an CO2-Emissionen und Energie einsparen kann. Durch das Metallrecycling von aktuell ca. 750 t Zinn und Zinnlegierungen pro Jahr ist es FELDER möglich, im Vergleich zum Einsatz von entsprechenden Primärrohstoffen, eine CO2-Einsparung von 9.500 t CO2 / Jahr zu realisieren, Tendenz steigend. Bereits seit 2019 werden für Lötdrähte von FELDER Spulen aus recyceltem Kunststoff verwendet.

Die Spulen bestehen aus 100 % recyceltem Kunststoff, welcher aus dem dualen System stammt. Aufgrund der speziellen Konstruktion wird für die Herstellung deutlich weniger Kunststoff benötigt. Die Spulen bieten zudem den Vorteil, dass die Lötdrähte schonender und ohne jegliche Verformungen aufgespult werden. Durch die angepasste Geometrie sind sie in sämtlichen gängigen Lötmaschinen einsetzbar.

Verwendung regenerativer Energien

Die Metallindustrie sollte vermehrt auf erneuerbare Energien wie Solarenergie, Windkraft oder Wasserkraft setzen, um den CO2-Fußabdruck zu minimieren. Nach fast sechs Monaten Planung und Vorbereitung war es im Mai 2023 endlich so weit.In nur vier Tagen hatte es das Team von BW-Energy geschafft, 338 Solarmodule mit einer Gesamtfläche von 660 m2, in Ost-West-Ausrichtung, auf den Dächern der Fertigung in Oberhausen zu installieren.Zusätzlich wurden ca. 4,5 km Elektroleitungen verlegt, um die Solarmodule miteinander zu verbinden.Die Photovoltaikanlage hat eine Leistung von 110 KWp. Die jährlich geplanten 118 MWh Strom fließen zu 80 % in die eigene Produktion ein. Der Rest wird künftig in der neuen Heizungsanlage auf Wärmepumpenbasis genutzt. Auch auf diesem Wege wird FELDER ca. 60 t CO2 pro Jahr einsparen können.

Durch Solarstrom können ca. 60 t CO2 pro Jahr eingespart werdenDurch Solarstrom können ca. 60 t CO2 pro Jahr eingespart werden

Einsatz von Maschinen und elektrischen Installationen mit hoher Energieeffizienz

Effizientere Prozesse und Technologien können den Energieverbrauch reduzieren und damit ebenfalls die CO2-Emissionen verringern.Im Jahr 2022 hat FELDER den Großteil der Gasöfen in der Schmelze gegen moderne, elektrisch beheizte Öfen mit höherem Wirkungsgrad ausgetauscht, die mit Strom aus der eigenen Photovoltaik sowie aus externer erneuerbarer Energie betrieben werden.Zeitgleich wurde in den FELDER-Werken Oberhausen und Loffenau mit der Umrüstung der gesamten Beleuchtung auf effiziente und langlebige LEDs begonnen. Dieses Projekt konnte im Herbst 2023 abgeschlossen werden.

Kooperation und Wissenstransfer

Zusammenarbeit zwischen Industrie, Forschungseinrichtungen und Regierungen ist entscheidend, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit setzt FELDER auf starke Partner, wie z. B. die Klimaschutzorganisation atmosfair zur freiwilligen CO2-Kompensierungdurch die Unterstützung weltweiter Projekte:

  • sauberer Strom aus Solaranlagen
  • kleine Wasserkraftprojekte
  • effiziente Öfen
  • Umweltbildung

Zinn von nachweislich nachhaltigen Bergbau-, Hütten- und Recyclingbetrieben

Die Herausforderung besteht darin, diese Maßnahmen umzusetzen und gleichzeitig die wachsende Nachfrage nach metallischen Werkstoffen zu decken. Daher kommen neben den recycelten Rohstoffen auch elektrolytisch recycelte Zinnsorten aus europäischen Hütten zum Einsatz. Beim Einsatz von Zinn aus Primärhütten achtet FELDER besonders darauf, dass diese möglichst aus nachhaltigen und vertrauenswürdigen Quellen in Südamerika stammen.

Das Unternehmen garantiert, dass das für die Lotherstellung verwendete Zinn ausschließlich von zugelassenen Minen entsprechend der ‚Responsable Minerals Initiative (RMI)'[***] stammt.

Schon seit vielen Jahren wird für Kunden, die Wert auf Lote höchster Reinheit oder auf eine europäische Herkunft legen, elektrolytisch gewonnenes Zinn einer europäischen Schmelzhütte verwendet.

Doch auch unter den zugelassenen Minenbetreibern werden Produzenten bevorzugt, die besondere Initiativen bezüglich der Umweltbedingungen innerhalb der Abbaugebiete und der Arbeitsbedingungen für ihre Belegschaft in den Vordergrund stellen. FELDER Löttechnik ist als Zulieferer für direkt vom Dodd-Frank Act betroffene US-börsennotierte, Unternehmen als Teil der Supply Chain natürlich indirekt involviert. Der Herkunftsnachweis z. B. von Zinn wird innerhalb der Wertschöpfungskette insbesondere der Automobilindustrie schon seit Jahren abgefragt. Das Unternehmen ist sich aber auch seiner sozialen und ökologischen Verantwortung bei der Auswahl der Rohstoffzulieferer bewusst. Die Finanzierung bewaffneter Konflikte durch von Hutu-Milizen betriebenen Bergwerke im Kongo aber auch Kinderarbeit in Asien und Südamerika kann einem nicht egal sein. Daher legt FELDER die CFSI-zertifizierten Bezugsquellen gerne offen dar. Seit 2019 bezieht FELDER bevorzugt Zinn von MINSUR, einem Bergbau- und Gewinnungsunternehmen in Peru, dessen Firmenphilosophie auf Transparenz und somit auf Umweltschutz, Arbeitssicherheit und faire Arbeitsbedingungen basiert.

Insbesondere für Kunden, die großen Wert auf Lote höchster Reinheit (insbesondere niedrige Pb-Werte < 50 ppm) oder auch auf eine europäische Herkunft legen, wird in der Schmelze, seit vielen Jahren, elektrolytisch gewonnenes Zinn aus einer europäischen Schmelzhütte verwendet.

FELDER Löttechnik stellt auf der SMTconnect in Halle 4, Stand 135 aus.

Referenzen

[*] Altschrott ist Sammelware und setzt sich aus Konsumgüterschrott sowie Schrott aus Abbrüchen, Industrie und Gewerbe zusammen. Bei Neuschrott handelt es sich um Produktionsabfälle aus der metallverarbeitenden Industrie. (Quelle: Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung).
[**] www.deutsche-rohstoffagentur.de/DE/Gemeinsames/Produkte/Downloads/DERA_Rohstoffinformationen/rohstoffinformationen-57.pdf, S. 50 (Abruf: 21.05.2024).
[***] www.responsiblemineralsinitiative.org (Abruf: 21.05.2024).

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