Lithium aus dem Oberrheingraben für Batterien

Lithium aus dem Oberrheingraben für Batterien

Weltweit steigt der Bedarf an Lithium, vor allem für Lithium-Ionen-Batterien. Um den weiter steigenden Bedarf decken zu können, wird seit einigen Jahren auch die Produktion von Lithium aus Anlagen der Tiefengeothermie diskutiert und in Pilotprojekten untersucht, unter anderem im Oberrheingraben.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert nun das Verbundprojekt UnLimited („Untersuchungen zur Lithiumproduktion aus heißen Tiefenwässern in Deutschland“), bei dem die EnBW Energie Baden-Württemberg AG als Kooperationsführer gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und den Partnern BESTEC, HYDROSION und Universität Göttingen eine Pilotanlage im Geothermiekraftwerk in Bruchsal einrichten wird. Das Projekt setzt sich zum Ziel, die notwendigen technischen und wirtschaftlichen Grundlagen für eine Lithiumproduktion aus heißem Tiefenwasser in Deutschland zu entwickeln. Das in Bruchsal erbohrte Wasser ist mit rund 150 mg Lithium pro Liter Wasser relativ reich an Lithium.

Es werde zwar nicht die bundesweit benötigte Menge liefern, doch diese heimische Produktion eröffne Alternativen für Lieferketten und reduzierte Umwelteinwirkung. Zudem wird das Geothermalwasser effizienter genutzt. Mit dem Wasserdurchsatz werden bisher überschlägig rund 800 Tonnen Lithiumchlorid pro Betriebsjahr ungenutzt gefördert und zurückgeführt, was für die Produktion von etwa 20 000 Batterien ausreichen würde. Im Rahmen eines Projekts entwickelte die EnBW gemeinsam mit dem KIT ein Verfahren, mit dem sich im Labormaßstab mit Hilfe eines Ionensiebs das im Tiefenwasser gelöste Lithium nachhaltig gewinnen lässt. Am Ende des Verbundprojekts soll dann im Pilotmaßstab Lithium aus Geothermalwasser bei gleichzeitigem Anlagenbetrieb gewonnen werden.

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