Das Ende einer Ära klingt vielleicht pathetisch, handelt es sich doch ‚nur' um die Einstellung einer Fachmesse, die seit mehreren Jahren an Substanz verliert. Aber mit dieser Entscheidung geht eben auch ein ‚Familientreffen' verloren, das über 35 Jahre kompakt und effizient die Entwicklung, Fertigung, Dienstleistung und Anwendung von Mikroelektronik nicht nur begleitet, sondern auch maßgeblich unterstützt hat.
Eine Fachmesse, die die Branche insbesondere im Zusammenwirken mit ihrem Kongress zu einem engen, inspirierenden und zielgerichteten Austausch der Experten zusammenbrachte. Auch wenn Aussteller-, Besucherzahl und Fläche rückläufig waren: Die SMTconnect hinterlässt eine große Lücke – nicht für alle in der Branche, aber eben für viele, denen damit ein wichtiger Treffpunkt verloren geht. Nicht nur in ihrem wechselnden Titel – von SMT, SMT/ASIC, SMT/HYBRID/PACKAGING oder zuletzt SMTconnect, um nur einige Beispiele zu nennen – hat sie die über Jahre rasante technologische Entwicklung begleitet und ihren Beitrag zum Siegeszug der Miniaturisierung in der Elektronik geleistet. Sie hat neben dem Schwerpunkt SMT immer auch alle anderen Themen rund um die Systemintegration in der Mikroelektronik adressiert. Sie war seit ihrem Start im Jahr 1987 zentraler Marktplatz und Treffpunkt der Spezialisten und so ein wesentlicher Faktor und aktiver Impulsgeber für neue Entwicklungen, Lösungen, Kooperationen in der Mikroelektronikfertigung. Ob vor diesem Hintergrund jetzt jemand die Petition zur Rettung der SMT formuliert? Auch wenn das wohl nicht zu erwarten ist: Die Anforderungen an die Herstellung elektronischer Baugruppen und Systeme werden nicht geringer, und ich bin sehr gespannt, wohin die Reise geht – sowohl mit Blick auf die Technologie als auch ihrer Präsentation und dem notwendigen, auch branchenübergreifenden Austausch.