Frage: Für einen bestehenden Kunden sollen wir kleine Aufträge mit Unterlegscheiben aus V2A-Stahl versilbern. Die Auftragsgröße besteht aus circa fünf Kilo, die in einer kleinformatigen Trommel beschichtet werden. Wir haben hierfür ein Ni-Strike-Bad angesetzt. Nickel wird abgeschieden, doch selbst nach mehreren Minuten in der Vorvernickelung erhalten wir nach der Versilberung Blasenbildung. Können Sie uns sagen, wie lange die Scheiben vorvernickelt werden müssen, bis es keine Blasen mehr gibt?
Vorbehandlung
Nickelelektrolyt
- 200 g/L Nickelchlorid
- 200 g/L Nickelchlorid100 ml/L konzentrierte Salzsäure
Analysensollwerte:
- Nickel: 40–60 g/L
- Chlorid: 50–75 g/L
Der Elektrolyt wird bei Raumtemperatur betrieben. Die Stromdichte ist bei 3 A/dm2 optimal für diese Anwendung. Als Anoden können Reinnickelanoden verwendet werden. Die Expositionszeit beträgt 5–10 Minuten und sollte nicht länger gewählt werden. Da die Schicht eine hohe Eigenspannung aufweist, darf sie 2 µm nicht überschreiten.
Vorversilberung
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2 g/L Silber als K[Ag(CN)2]
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100 g/L Kaliumcyanid
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30 g/L Kaliumcarbonat
Arbeitsbedingungen
Die Anoden sind aus Stahl.
Schichtprüfung
Im Zusammenhang mit der Sprödigkeit der Nickelschicht empfehlen wir Belastungstests. Hierbei sollte auf die Kanten, wo die größte Schichtdicke zu erwarten ist, ein besonderes Augenmerk gelegt werden. Je nach Materialdicke eignen sich verformende Prüfungen sehr gut. Die Haftfestigkeit der Schicht lässt sich mit thermischen Prüfmethoden gut ermitteln. Die Scheiben werden bei 120 °C über vier bis acht Stunden erhitzt und anschließend abgekühlt. Um die Belastung zu erhöhen reicht es aus, ein Prüflos von fünf bis zehn Scheiben direkt nach dem Ofen in kaltem Wasser abzuschrecken.
Sollte die Schicht bei einem der Prüfungen abplatzen statt Blasen zu werfen, ist dies ein Indiz für eine zu hohe Nickelschicht. In diesem Fall empfehlen wir die Abscheidungszeit im Nickelelektrolyt zu halbieren um zu testen, ob dies für eine haftfeste Schicht ausreicht.